Ausbau des Flughafens Frankfurt

Gemeinsame Positionierung zum Bau des Terminals 3 des Flughafens Frankfurt
Die Wirtschaft in Deutschland und in Hessen befürwortet den Bau des neuen Terminals 3 am Flughafen Frankfurt/Main als Teil des Mediationsergebnisses. Der Planfeststellungsbeschluss hat zutreffend das überragende öffentliche Interesse am Ausbau des Flughafens Frankfurt festgestellt, zu dem nach der Nordwest-Landebahn das neue T3 gehört.
Der schrittweise Ausbau dient wichtigen verkehrlichen und wirtschaftlichen Zielen: Dem Erhalt der Drehscheibenfunktion als international bedeutsamer Flughafen und langfristig der Schaffung von mehreren zehntausend Arbeitsplätzen in der Metropolregion Frankfurt Rhein Main und darüber hinaus. Die vielen in- und ausländischen Passagiere des Flughafens sowie die frachtversendenden Unternehmen werden von einem attraktiveren Flughafen mit moderneren Abfertigungsanlagen profitieren.
Die Langfristprognose FRA 2030 von MKM und die Mittel-/ Langfristprognose FRA Intraplan, die von Fraport vorgelegt wurden, sind plausibel. Das durchschnittliche Wachstum in der Vergangenheit in Frankfurt wird sich auch in der näheren Zukunft – ungeachtet krisenbedingter kurzzeitiger Verlangsamungen – fortsetzen. Hierbei ist die Fortführung der Geschäftsmodelle der größten Airline am Standort Frankfurt, Lufthansa (Umsteige-Hub & STAR-Alliance), und anderer nationaler und internationaler am Markt tätiger Airlines unterstellt. Um gegenüber den Konkurrenzflughäfen wettbewerbsfähig zu bleiben und die Wachstumsdynamik der Prognosen zu erreichen, ist eine moderate Kostenentwicklung am Standort Voraussetzung.
Schon heute kommen die Passagier- und Abfertigungsprozesse des Flughafens in Zeiten der höchsten Nachfrage im Sommer an eine kritische Grenze noch akzeptabler Qualität. Das weitere Wachstum wird immer öfter zu qualitätskritischen Phasen führen, falls die Kapazität nicht erhöht wird. Der Flughafen benötigt in absehbarer Zeit größere Terminalkapazitäten.
Mehr und neue Kapazität bringt auch mehr Qualität! Im Vergleich zu anderen Weltflughäfen ist es gegenwärtig in Frankfurt weitaus häufiger notwendig, Flugzeugpositionen auf dem Vorfeld zu vergeben und Passagiere mit Bussen zwischen Gebäude und Flugzeug zu befördern. Heute wird rund die Hälfte aller Flugzeuge auf dem Vorfeld und nicht direkt am Gate abgefertigt. Das ist für einen Weltflughafen kein akzeptables Angebot. Die Schaffung weiterer Terminalpositionen ist erforderlich, damit Passagiere direkt am Gate ein- und aussteigen können. Dies wird durch T3 gewährleistet.
Die von Fraport geplanten Investitionen in T3 und dessen Anbindung sind zu begrüßen. Um eine wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung der Airlines zu ermöglichen, sind der Kapazitätsausbau und der Betrieb des Flughafens so effizient wie möglich zu gestalten. Die Standortkosten für die Nutzer des Flughafens müssen sich nach dem Bau von T3 marktkonform entwickeln.
Die Erweiterung des Flughafens um T3 muss eine qualitativ hochwertige Funktion von FRA als Umsteigeflughafen genauso wie die Sicherung der lokalen Mobilität gewährleisten. Beides zusammen sichert die Entwicklung des Luftverkehrsstandorts Frankfurt. Die Wirtschaft sieht den Flughafenausbau mit T3 als wesentlicher Bestandteil des Mediationsergebnisses, in dessen Rahmen auch weitreichende Lärmschutzmaßnahmen beschlossen worden sind.
So verdeutlichen die bisher ergriffenen Aktionen im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Allianz für mehr Lärmschutz“, dass sich die Wirtschaft der höheren Belastungen für Wohn- und Gewerbestandorte aufgrund der Erweiterung des Frankfurter Flughafens sehr bewusst ist und Verantwortung übernimmt. Über das Mediationsergebnis hinaus unterstützt die Wirtschaft alle Lärmschutzmaßnahmen, die die Kapazität und die Leistungsfähigkeit des Flughafens nicht einschränken.

BDI – Bundesverband der deutschen Industrie
BDL – Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft
Arge IHK – Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern
VhU – Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände
ADV – Flughafenverband
BARIG – Board of Airline Representatives in Germany
Baugewerbe – Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen
Bauindustrie – Bauindustrieverband Hessen-Thüringen
SLV – Speditions- und Logistikverband Hessen / Rheinland-Pfalz