Kapitalbedarfsplanung
Der Kapitalbedarf zur Unternehmensgründung ist der Beitrag, den Sie benötigen, um mit Ihrem Unternehmen zu starten und die Aufbauphase finanziell überstehen zu können. Die genaue Ermittlung des Kapitalbedarfs gehört zu den wesentlichen Aufgaben jedes Existenzgründers. Eine fundierte Kapitalbedarfsplanung hilft, Liquidität zu sichern und Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden. Dazu gehört aber nicht nur der langfristige Kapitalbedarf für das Anlagevermögen wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge, sondern auch der kurzfristige Kapitelbedarf für das Umlaufvermögen, beispielsweise das Material- und Warenlager sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Auch die finanziellen Belastungen während der Anlaufphase und der Tilgung von Krediten sollten Sie hierbei berücksichtigen.
Anlage- und Umlaufvermögen
Zum Anlagevermögen zählen Sachinvestitionen, die dem Unternehmen längerfristig zur Verfügung stehen. Die dafür erforderlichen Anschaffungskosten sind nach dem Vergleich von Angeboten relativ leicht zu ermitteln. Hingegen ist die Ermittlung des Kapitalbedarfs für das Umlaufvermögen schwieriger. Umlaufvermögen wird für die Gründungsplanung unterteilt in den ersten Waren- oder Materialbestand und in die Betriebskosten für die Anlaufphase. Zu berücksichtigen sind dabei der tägliche Verbrauch beziehungsweise Aufwand an Materialien, Löhne und andere laufende Betriebskosten die Produktionsdauer, die Lagerdauer sowie der Zahlungsmodus der Kunden.
Warenbestand
Den Warenbestand können Sie gegebenenfalls an branchenüblichen Daten orientieren. Ihre Betriebskosten müssen Sie jedoch konkret ermitteln und mindestens in der Höhe für drei Monate ansetzen. Außenstände, Personalkosten, Miete, Büro- und Verwaltungskosten sowie Energie- und Fahrzeugkosten, aber auch Zinsen und Tilgungsraten für Kredite müssen Sie in der Planung des Betriebmittelbedarfs ebenfalls berücksichtigen.
Gründungskosten
Nicht vergessen dürfen Sie die Gründungskosten; dies sind Ausgaben, die in direktem Zusammenhang mit der Gründung stehen (Eintragung in das Handelsregister, Notarkosten, Maklercourtage, Gebühren usw.). Soweit Kosten für die private Lebens- und Haushaltsführung nicht anderweitig sichergestellt sind, sollten Sie auch diese in den Kapitalbedarfsplan einbeziehen; ein Zeitraum von bis zu sechs Monaten sollte veranschlagt werden.
Der Kapitalbedarf sollte nicht zu knapp ermittelt werden. Planen Sie eine Reserve für "Unvorhergesehenes" ein. Reduzieren Sie Ihren Betriebsmittelbedarf durch sofortige Rechnungslegung, rationelle Lagerhaltung, eine konsequente Zahlungsüberwachung und ein geordnetes Mahnwesen. Beachten Sie, dass bei steigenden Umsätzen der Betriebsmittelbedarf durch höhere Kosten und ein höheres Warenlager ebenfalls wächst und finanziert werden muss.
Beispiel für einen Kapitalbedarfsplan
1. Langfristige Investitionen
Grundstücke
Gebäude
Umbaumaßnahmen
Maschinen / Geräte
Geschäfts- bzw. Ladeneinrichtung
Fahrzeuge
Mietkaution
Reserve für Folgeinvestitionen
Gesamt
2. Kurzfristige Investitionen
Material- und Warenlager
3. Betriebsmittel
Personalkosten
Büro- und Verwaltungskosten
Miete / Pacht
Zinsen / Tilgung
Außenstände
(Eröffnungswerbung, Briefpapier etc.)
Gesamt
4. Gründungskosten
Anmeldungen / Genehmigungen
Eintragung in das Handelsregister
Notar
Beratungen
Gesamt
5. Privatentnahmen
6. Gesamter Kapitalbedarf
Ansprechpartner
IHK-Gründertelefon
Basisinfos: IHK Service Center
069 2197-1280
Experteninfos: Team Unternehmensförderung
069 2197-2010