Werteorientiertes Wirtschaften stärken
Im Ausschuss Nachhaltigkeit steht werteorientiertes Wirtschaften ganz im Fokus. Der Ausschuss zeichnet sich dadurch aus, dass er aufgrund seines Querschnittsthemas für Unternehmen aller Branchen von Relevanz ist. Dies spiegelt die Zusammensetzung der Ausschussmitglieder wider. Vertreten sind Unternehmen aus der Industrie, der Beratungsbranche, dem Verkehrssektor, dem Bildungssektor, dem Bankensektor und weiteren Branchen. Neben Frankfurt am Main sind viele Unternehmen aus dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis vertreten, wodurch sich ein fundierter Querschnitt des gesamten IHK-Bezirks ergibt. Die gemeinsame Intention der Mitglieder ist es, das Thema Nachhaltigkeit noch weiter in die Breite zu tragen und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit regional zu stärken.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ hat seinen Ursprung im frühen 18. Jahrhundert und entstammt aus der Forstwirtschaft. Das Prinzip dahinter war denkbar einfach: Es darf nur so viel Holz gefällt werden, wie auch wieder nachwächst. Das Prinzip des nachhaltigen Waldes lässt sich auch auf die Wirtschaft, die Umwelt und das gesellschaftliche Zusammenleben übertragen. Das Spektrum der Handlungsfelder ist dabei schier grenzenlos. Wertebasiertes Wirtschaften beginnt im Kleinen durch den sparsamen Umgang mit Ressourcen, geht über eine gute Mitarbeiterführung bis hin zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in internationalen Lieferketten.
Angesichts der globalen Herausforderungen geht es darum, das Kerngeschäft ökonomisch erfolgreich, aber auch ökologisch und sozial verantwortungsbewusst zu betreiben. Immer mehr Unternehmen handeln mit Verantwortungsbewusstsein – Konsumenten, Mitarbeiter, Politik und Finanzbranche befördern diese Entwicklung. Der sorgsame Umgang mit knappen Ressourcen und die globalen Auswirkungen der lokalen Produktion sind nicht mehr nur ein Thema für Sonntagsreden, sondern ein Anliegen der IHK Frankfurt geworden.
Handeln im Sinne des ehrbaren Kaufmanns
Die Strategie des nachhaltigen Wirtschaftens ergänzt die traditionelle Haltung des ehrbaren Kaufmanns sehr gut. Der Auftrag im IHK-Gesetz „für Anstand und Sitte des ehrbaren Kaufmanns zu sorgen“ und die bewährten Tugenden des ehrbaren Kaufmanns, wie beispielsweise Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Loyalität gegenüber seinen Anspruchsgruppen, bleiben stets aktuell.
Der Entstehungsprozess des Ausschusses begann im Dezember 2014 mit der Gründung des IHK-Arbeitskreises Nachhaltigkeit. Im Jahr 2016 wurde das unter den Industrie- und Handelskammern bundesweit erste nachhaltige Positionspapier veröffentlicht. Die Zielsetzung des Positionspapieres „Nachhaltiges Wirtschaften“ ist, den Mitgliedsunternehmen eine Handreichung zu geben, um nachhaltiges Wirtschaften in ihrem Kerngeschäft erfolgreich verankern zu können und die IHK Frankfurt proaktiv im Bereich Nachhaltigkeit zu positionieren. Es führt die Leser an das Thema heran, erläutert Idee und Konzept, zeigt Schritte zum nachhaltigen Wirtschaften auf und formuliert Forderungen an die Politik aus Sicht der Unternehmen. Im darauffolgenden Jahr gründete sich das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit, welches seitdem institutionell eine Dialog- und Informationsplattform anbietet. Um den globalen Entwicklungen Tribut zu zollen und den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen zu begegnen, wurde im Jahr 2019 die Transformation des Arbeitskreises in einen Ausschuss vollzogen.
Der IHK-Ausschuss Nachhaltigkeit tagt dreimal jährlich. Zusätzlich findet einmal pro Jahr ein öffentliches IHK-Nachhaltigkeitsfrühstück und die Jahresveranstaltung des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit statt.
Autoren
Dr. Alexandra von Winning
Vorsitzende des Ausschusses Nachhaltigkeit
Georg Schürmann
Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Nachhaltigkeit