Umwelt- und Energieförderprogramme

Gerade kleinere und mittlere Unternehmen haben es oft schwer, sich im Dickicht der vielfältigen Förderangebote einen Überblick zu verschaffen. Welche Programme gibt es und kommen sie überhaupt für das Unternehmen in Frage? Die folgende Aufstellung fasst die wichtigsten und für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) interessantesten Förderprogramme zusammen. Die Unternehmen können je nach Programm von Zuschüssen zu Beratungsprojekten oder von günstigen Investitionskrediten profitieren.

Hessische Initiative für Energieberatung im Mittelstand

Das RKW Hessen gibt mittelständischen Unternehmer/-innen einen Überblick über die bestehenden Förderangebote und unterstützt bei der Suche nach dem passenden Energiesparprogramm. Es informiert über Praxisbeispiele und Energiemanagementsysteme. Ebenso gehört die Vermittlung qualifizierter Ansprechpartner für Unternehmen dazu.
Weitere Informationen über das RKW Hessen, Hotline: 06196 9702-70.

Hessen-PIUS®

Hessen-PIUS® ist eine Initiative des hessischen Wirtschaftsministeriums zur Förderung des Produktions-Integrierten Umwelt-Schutzes. Zentraler Bestandteil der Initiative ist ein finanziell gefördertes Beratungs-Programm für KMU in Hessen aus Produktion, Handel und Dienstleistung. Ziel des Programmes ist eine Prozessoptimierung im Unternehmen in Hinblick auf Ressourceneinsparung (Energie und Rohstoffe), Schadstoffreduzierung bei gleichzeitiger Reduzierung von Produktionskosten. Die Betreuung und Abwicklung des Projekts übernimmt das RKW. Dies beinhaltet auch die Vermittlung eines Beraters mit interdisziplinärem Know-how. Möglich ist eine Analyse als Gesamtbetrachtung oder auch nur von Einzelaspekten.
Die Kosten des Beratungsprojekts werden mit Fördergeldern der Initiative Hessen-PIUS® unterstützt.
Fakten:
  • Betreuung und Abwicklung eines Beratungsprojekts durch das RKW Hessen;
  • Ziel: Prozessoptimierung im Unternehmen zur Ressourceneinsparung;
  • Gesamtbetrachtung oder Beratung zu Einzelaspekten möglich;
  • maximale Förderung des Projekts: 400 € am Tag bei 40 % Eigenanteil des Unternehmens;
  • höchstens 10 Beratungstage.
Weitere Informationen über das RKW Hessen, Herr Bolduan, 06196 9702-55.

EcoStep

Mit EcoStep können KMU ihre internen Betriebsabläufe verbessern. Es ist ein eigenständiges Betriebsoptimierungssystem, das die Bereiche Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz miteinander verbindet. Das Programm wird in einem sogenannten „Konvoi“-Verfahren durchgeführt, das besonders kostengünstig ist. An jedem Konvoi nehmen mindestens vier, maximal 10 Unternehmen teil. Neben den Workshops geht es an vier weiteren Einzelberatungstagen, um die spezifische Situation im jeweiligen Betrieb. Die gesamte Einführungsphase von EcoStep erstreckt sich durchschnittlich über einen Zeitraum von sechs Monaten.
Fakten:
  • Betriebsoptimierung in den Bereichen Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz
  • Einführung systematischer, einheitlicher Abläufe
  • Vorbereitung des Unternehmens für die Zertifizierung nach ISO 9001, ISO 14001 und ISO 45001:2018
  • Workshops und vier Einzelberatungstage mit Begleitung eines Fachberaters
  • Kosten ca. 4500 €
  • Dauer 6 - 9 Monate
  • im Anschluss ist ein Audit durch die GUTcert GmbH inkl. Zertifikat möglich
  • Kosten für Zertifizierung sind gestaffelt nach Mitarbeiterzahl und Betriebsgröße: ab 775 - 3200 €
  • Zielgruppe: KMU bis 250 Mitarbeiter
Weitere Informationen über das RKW Hessen, Herr Bolduan, 06196 9702-55 und www.ecostep-online.de.

KfW-Energieeffizienzprogramm

Gefördert werden Investitionen mit Energieeinspareffekt im Bereich:
  • Anlagentechnik inklusive Heizung, Kühlung, Beleuchtung, Lüftung, Warmwasser;
  • effiziente Energieerzeugung, Kraft-Wärme-Kopplung;
  • Gebäudehüllen;
  • Maschinenparks inklusive Querschnittstechnologien, wie elektrische Antriebe, Druckluft, Vakuum, Pumpen;
  • Prozesskälte und Prozesswärme;
  • Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung;
  • Mess-, Regel- und Steuerungstechnik;
  • Informations- und Kommunikationstechnik;
  • Sanierung und Neubau von Gebäuden sowie
  • zugehörige Kosten für Planungs- und Umsetzungsbegleitung.
Ersatzinvestitionen müssen zu einer Endenergieeinsparung von mindestens 20 %, gemessen am Durchschnittsverbrauch der letzten 3 Jahre, führen. Durch Neuinvestitionen muss eine Endenergieeinsparung von mindestens 15 % gegenüber dem Branchendurchschnitt erreicht werden. Die Förderung erfolgt durch einen günstigen Investitionskredit bei der Hausbank. Es kann bis zu 100 % der Summe finanziert werden, bei einem Höchstbetrag von 25 Mio. € pro Vorhaben.
Weitere Informationen über die KfW.

Frankfurt spart Strom

Die Stadt Frankfurt am Main fördert Investitionen in stromsparende Technik.
Fakten:
  • 10 ct pro KWh eingesparten Stroms als Investitionszuschuss.
  • Antragsberechtigt sind KMU nach EU-Definition.
  • Voraussetzung ist eine Energieeffizienzberatung.
  • Maximale Fördersumme beträgt 30 % der Gesamtinvestition bzw. 50.000 €.
Weitere Informationen bei der Stadt Frankfurt am Main, 069 212-39193.

Energieberatung Mittelstand

Die Energieberatung soll dabei wirtschaftlich sinnvolle Energieeffizienzpotenziale in den Bereichen Gebäude und Anlagen als auch beim Nutzerverhalten aufzeigen. Ziel dieses Programms ist es daher, die Anzahl der durchgeführten Energieberatungen in KMU weiter voran zu bringen und damit vorhandene Energieeinsparpotenziale zu heben. Darüber hinaus soll auch die Umsetzung der aufgedeckten Einsparpotenziale bis hin zur Inbetriebnahme von Maßnahmen durch Energieberater begleitet werden, um die Umsetzungsquote weiter zu erhöhen. Bei den geförderten Energieberatungen handelt es sich um hochwertige Energieaudits im Sinne der EU-Energieeffizienzrichtlinie.
Fakten:
  • Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen Wirtschaft und des sonstigen Dienstleistungsgewerbes sowie Angehörige der Freien Berufe nach EU-Definition.
  • Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten von maximal 10.000 Euro, beträgt die Zuwendung 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten einschließlich einer eventuell in Anspruch genommenen Umsetzungsberatung, jedoch maximal 800 Euro. Der 80%ige Zuschuss endet demnach bei einem Beratungshonorar von 1.000€ netto.
  • Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten über 10.000 Euro, beträgt die Zuwendung 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten einschließlich einer eventuell in Anspruch genommenen Umsetzungsberatung, jedoch maximal 8.000 Euro. Hier wird der 80%ige Zuschuss bis zu einem Beratungshonorar von 10.000€ netto gewährt.
  • Nicht antragsberechtigt sind Unternehmen, denen eine Entlastung im Rahmen des Spitzenausgleichs (§ 10 Stromsteuergesetz und § 55 Energiesteuergesetz) gewährt wird sowie Unternehmen, die im laufenden oder im vergangenen Kalenderjahr einen Antrag nach den §§ 63 ff. EEG (Besondere Ausgleichsregelung) gestellt haben.
  • Die Energieberatung beziehungsweise die Umsetzungsbegleitung ist nur zuwendungsfähig, wenn diese durch einen vom BAFA zugelassenen Energieberater erfolgt.
Weitere Informationen über das BAFA.

Weitere Fördermöglichkeiten über das BAFA

Auf der Webseite des BAFA sind noch weitere Fördermöglichkeiten zu finden, unter Anderem zum Thema "Heizen mit Erneuerbaren Energien", "Investitionen in moderne Klima- und Kälteanlagen" oder KWK-Anlagen.