IHK sorgt sich um Zukunft der Frankfurter Innenstadt


6. Dezember 2019
Die IHK Frankfurt am Main sorgt sich um die Zukunft der Frankfurter Innenstadt. Im für den Einzelhandel wichtigen Weihnachtsgeschäft landet die wichtigste Frankfurter Einkaufsstraße, die Zeil, mittlerweile nur noch auf dem fünften Platz im bundesweiten Vergleich bei der Passantenfrequenz.
„Vor einigen Jahren lag die Zeil noch auf dem ersten Platz“, sagte IHK-Präsident Ulrich Caspar. „Diese gesunkene Passantenfrequenz besorgt uns sehr. Hierbei geht es auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen im Einzelhandel. Eine lebendige Innenstadt mit einem interessanten Einzelhandels- und Gastronomieangebot ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts. Dieser Standortfaktor wird offenbar von der Frankfurter Kommunalpolitik durch zunehmende Behinderung der Erreichbarkeit mit dem PKW gefährdet.“
Eine Passantenbefragung 2018 im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main ergab, dass 32,3 Prozent der Befragten mit dem Auto in die Innenstadt fahren. Die Kunden, die mit dem Auto zum Einkaufen fahren, sind die größten Umsatzbringer. „Dies ist eine entscheidende Größe, die politisch negiert wird. Mit einer Verkehrspolitik, der keine Gesamtstrategie zu Grunde liegt, verdrängt die Stadtpolitik viele Kunden aus der Stadt. Sie erreichen die Innenstadt immer mühsamer und die Parkgebühren steigen erheblich. Andere Einzelhandelslagen auf der grünen Wiese können dagegen bequem erreicht werden und dort fallen nicht einmal Parkgebühren an“, so Caspar. „Nicht einmal kurzfristig hilfreiche Maßnahmen, wie die Installation einer Eisbahn in der Nähe der Geschäfte und Innenstadt-Gastronomie zur Weihnachtszeit, werden umgesetzt, sondern weiter entfernt platziert. So belebt man eine Innenstadt nicht.“
Caspar fordert: „Wir brauchen einen Gesamtverkehrsplan für Frankfurt, der alle Verkehrsträger und alle Wirtschaftszweige berücksichtigt. Kurzfristige Einzelmaßnahmen wie Straßensperrungen, die Staus und Umwege für die Innenstadtbesucher mit sich bringen, schrecken weitere Kunden vom Besuch der Frankfurter Innenstadt ab.“