Ausbildungsplätze mit dem virtuellen Azubi-Speed-Dating finden


20. August 2020
Die duale Berufsausbildung bei den Unternehmen der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main geht trotz Corona-Pandemie weiter. „Die Unternehmen haben in den letzten Jahren leidvoll erfahren, wie schwer es ist, gut ausgebildete Fachkräfte für ihr Unternehmen zu gewinnen“, sagte IHK-Vizepräsident Klaus-Stefan Ruoff, Geschäftsführender Gesellschafter des Ausbildungsunternehmens Gebrüder Horne Rohrleitungen und technischer Bedarf GmbH. „Diese Lektion hat sich bei den Unternehmen eingebrannt. Fachkräftenachwuchs selber auszubilden liegt daher nahe und geht trotz Pandemie weiter.“
Aktuell sind noch rund 200 Lehrstellen in der Lehrstellenbörse der IHK Frankfurt (Stadt Frankfurt, Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis) offen. „Zur Zeit scheinen viele Schülerinnen und Schüler aus Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie eine längere Schullaufbahn verfolgen zu wollen. Vermutlich glauben sie, es gäbe kaum mehr Ausbildungsplätze. Dieser Eindruck täuscht gewaltig, die Chancen sind gut! Deswegen bieten wir im September wieder ein Azubi-Speed-Dating an, dieses Mal natürlich als Online-Format. Ohne großen Aufwand können Ausbildungsinteressierte dort mehr als 30 Ausbildungsunternehmen kennenlernen und schauen, welcher Ausbildungsberuf zu ihnen passt. Wir hoffen, dass viele junge Leute den Schritt in eine duale Berufsausbildung wagen, auch in diesem ungewöhnlichen Ausbildungsjahr.“
Die Verteilung der Ausbildungsplätze auf die Wirtschaftszweige hat sich corona-bedingt im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verändert. Waren früher die Branchen Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Berufe im Tourismus und Verkehr stark vertreten, so sind es in diesem Jahr vor allem Berufe in der IT und im gewerblich-technischen Bereich im Angebot.
Insgesamt liegen die Zahlen der abgeschlossenen Ausbildungsverträge noch deutlich unter dem Vorjahr (3019 im Juli 2020 zu 3974 im Juli 2019), nicht nur wegen der geringeren Angebote in Hotels und Gaststätten, Tourismus und Verkehr, sondern auch wegen der krisenbedingt insgesamt verzögerten Abläufe. In Gesprächen mit Schulabgängern wird auch deutlich, dass sich manche wegen einer möglicherweise unsicheren wirtschaftlichen Lage der Ausbildungsunternehmen Sorgen machen. Aus Sicht von IHK-Vizepräsident Ruoff zeigen die Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass Unternehmen, die mit der Ausbildung eines Azubis auf die Zukunft setzen, in der Regel solide aufgestellt sind. „Sollte überraschenderweise doch etwas schief gehen, steht ein Azubi auch nicht einfach auf der Straße – die IHK sucht ihm ein neues Ausbildungsunternehmen. Eine duale Berufsausbildung ist daher auch in Corona-Zeiten eine gute Wahl.“