IHK sieht erheblichen Bedarf beim Wohnraum für Fachkräfte


16. November 2020
Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main sieht trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin erheblichen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum in der Region. „Die Pandemie wird nichts daran ändern, dass die Metropolregion FrankfurtRheinMain auch nach der Krise ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben und weiterhin Unternehmen und deren Fachkräfte anziehen wird“, erklärte Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main. „Insbesondere im Kern der Region erleben wir aber bereits heute erhebliche Engpässe bei der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und bei der Wohnraumversorgung. Nur die zusätzliche Ausweisung von Bauland für Wohnen, Gewerbe und Industrie kann hier Abhilfe schaffen. Leider erleben wir immer wieder, wie groß die Widerstände vor Ort sind, wollen Kommunen tatsächlich bauen. Individuell sind diese Bedenken zwar nachvollziehbar, die Schaffung von Bauland ist aber unabdingbar für den Erhalt der Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts“, so Caspar weiter. Caspar betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Baugebiets
„Marxheim II/Römerwiesen“ in Hofheim am Taunus: „Marxheim II ist eines der größten Projekte in der Region und hat erhebliche Strahlkraft und Vorzeigefunktion für andere Kommunen“, so Caspar.
Mit dem am Freitag vorgestellten Rahmenplan für das nun Römerwiesen heißende Areal zeigt die Gemeinde Hofheim auf, wie zukünftig in der Region gewohnt werden kann. Das Konzept stellt grundlegende Prinzipien für die Erschließung, Nahversorgung und Baukörperdimensionierung dar.
Auch in der Kommunikation und Prozessausgestaltung geht Hofheim neue Wege. Kommunikation und städtebauliche Planung sind eng verzahnt. Die Bürger sind frühzeitig eingebunden. Der Rahmenplan liefert ein erstes städtebauliches Konzept auf dessen Grundlage nun Eigentümergespräche für eine mögliche städtebauliche Entwicklungsmaßnahme erfolgen können. Parallel gilt es, die über das Gebiet hinausgehenden verkehrlichen Herausforderungen anzugehen. Neben der Entlastung der Frankfurter Straße durch die im Rahmenplan vorgesehene Ortsrandstraße sind weitere Themen der überörtlichen Erschließung für den Auto- aber auch den Radverkehr sowie der ÖPNV-Erschließung zu lösen. Bürgermeister, die bauen wollten, hätten die volle Unterstützung der IHK Frankfurt und weiterer Institutionen, betonte der IHK-Präsident.
Aus diesem Grunde hat die Industrie- und Handelskammer bereits im März gemeinsam mit 21 weiteren Institutionen eine Resolution für mehr Bauland in FrankfurtRheinMain auf den Weg gebracht, darunter Wirtschaftskammern, Hochschulen, Gewerkschaften sowie Eigentümer- und Mieterverbände. Die Unterzeichner fordern die Ausweisung von zusätzlichem Bauland und die Schaffung von Baurecht als gemeinsames Projekt der Metropolregion. „Diese beeindruckende Einigkeit zeigt, wir drängend das Thema der Ausweisung von Bauland für die Region ist. Die Herausforderung, ausreichenden Wohnraum bereitzustellen, kann jedoch nicht von einer Gemeinde alleine gelöst werden, sondern ist ein gemeinsames Projekt der Region. Hofheim am Taunus geht hier mit gutem Beispiel voran, dies verdient unser aller Unterstützung“, so Caspar abschließend.