IHK fordert regionale Zusammenarbeit für Park+Ride-Angebote


25. Januar 2021
„Der IHK-Bezirk Frankfurt am Main ist auch während der Corona-Pandemie ein gefragter Immobilienstandort für Kapitalanleger und Eigennutzer. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten ist die Nachfrage nach Eigentum ungebrochen hoch“, sagt Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, anlässlich der Veröffentlichung des Wohnungsmarktberichtes der Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt am Main.
„Die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zeigen, dass der individuelle Wert einer Wohnung in Zeiten von Homeoffice und begrenzten Urlaubs- und Freizeitaktivitäten gestiegen ist. Neben dem generellen Mehrbedarf wird auch ein Trend zu einem erhöhten Wohnflächenbedarf in Form eines zusätzlichen Arbeitszimmers sichtbar, sowie ein steigender Bedarf an Kaufimmobilien mit einem Balkon oder einer Terrasse. Durch die Zunahme des ortsunabhängigen Arbeitens beobachten beispielsweise rund 45 Prozent der Unternehmen eine Nachfrage nach Wohnimmobilien mit mehr Quadratmetern beziehungsweise Zimmern verglichen mit den Werten vor dem Ausbruch der Pandemie“, erläutert Caspar die Ergebnisse der Umfrage unter den Mitgliedern der Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt am Main.
Als Folge der Corona-Pandemie registrieren zudem fast die Hälfte der befragten Unternehmen eine Verlagerung aus der Stadt heraus ins nahe gelegene Umland. „Die Erwartungshaltung ist, dass mit zunehmender Abnahme der Präsenzzeiten in den Unternehmen und der unzureichenden Baulandausweisung in den Kernstädten die Attraktivität von Immobilien im zum Teil preiswerteren Umland weiter zunehmen wird“, so Caspar.
„In den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass das Angebot auf dem Markt für Wohnimmobilien im IHK-Bezirk Frankfurt am Main weiterhin in Teilen rückläufig war, die Nachfrage jedoch auf einem konstant hohen Niveau geblieben ist. Dieses zu geringe Angebot ist einer der Faktoren für die steigenden Kaufpreise, insbesondere für Eigentumswohnungen in Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main fordert die Stadt Frankfurt und die umliegenden Städte und Gemeinden auf, gemeinsam Park+Ride-Plätze zu planen und zu betreiben.
„Wir nehmen wahr, dass die Bedingungen für den Kfz-Verkehr in Frankfurt immer schlechter werden, obwohl die Verkehrsnachfrage nach der Corona-Krise wieder auf ein hohes Niveau zurückkehren wird. Die Ausweitung des Bewohnerparkens und die Umgestaltung von Hauptverkehrsstraßen verschlechtern die Erreichbarkeit der Unternehmen durch erhöhten Parkdruck und verlangsamen den Verkehrsfluss. Das trifft besonders die Wirtschaftsverkehre der IHK-Mitgliedsunternehmen, die sich in Frankfurt aufgrund der zentralen Lage der Stadt und der guten verkehrlichen Anbindung angesiedelt haben. Diese Unternehmen sind besonders auf funktionierende Lieferketten, pünktliche Dienstleistungen und eine gute Erreichbarkeit für ihre Mitarbeiter angewiesen. Es ist daher unser Ziel, dass die Beschäftigten der IHK-Mitgliedsunternehmen Alternativen für den Arbeitsweg bekommen. Dadurch sollen die Straßen entlastet und so die Wirtschaftsverkehre nicht durch die wachsende Verkehrsnachfrage ausgebremst werden“, sagt Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt.
IHK-Vizepräsident Klaus-Stefan Ruoff erläutert: „Die Flächen an der Raststätte Taunusblick sind ein Beispiel dafür, dass es in der Region FrankfurtRheinMain große Potentiale für Park+Ride-Anlagen gibt. Mit einer Verlängerung der Stadtbahnlinie U7 bis zum Taunusblick könnten mehrere tausend Fachkräfte, Touristen und Kunden des Einzelhandels direkt vor den Toren der Stadt abgepasst werden.“
Zudem fordern die Wirtschaftsvertreter eine Zusammenarbeit für neue Park+Ride-Anlagen auf regionaler Ebene. Caspar erläutert: „Die Stadt Frankfurt und die umliegenden Städte und Gemeinden sollten den Ausbau von Park+Ride-Anlagen jetzt gemeinsam strategisch angehen. Unser Vorschlag ist, eine regionale Planungs- und Betriebsgesellschaft für Park+Ride-Anlagen zu schaffen. Eine regionale Gesellschaft könnte Anlagen nicht nur schneller planen, sondern auch einheitliche Parktarife ermöglichen und Echtzeit-Daten zur Auslastung der Parkhäuser bereitstellen. Aus unserer Sicht sollte die Planung als Teil eines regionalen Mobilitätsentwicklungskonzepts angestoßen werden.“ Der IHK-Präsident ergänzt: „Unser Ziel ist es, Angebote für die pendelnden Mitarbeiter unserer Mitgliedsunternehmen zu schaffen, die heute noch nicht gut an den ÖPNV angeschlossen sind. Flankierend bedarf es eines für alle Unternehmen zugängliches Jobticket ohne Mitarbeitergrenze.“