Nr. 6565044

IHK-Saisonumfrage Tourismus Frühjahr 2025

Die Saisonumfrage Tourismus der IHK Frankfurt am Main erscheint seit 2019 in der Regel zwei Mal jährlich. Sie stellt eine Präzisierung der allgemeinen Konjunkturumfrage im IHK-Bezirk Frankfurt am Main für die Tourismusbranche dar. Befragt werden Unternehmen aus den Bereichen Gastgewerbe (Beherbergung, Gastronomie) und Reisewirtschaft (Reiseveranstalter, Reisebüros, touristische Transportunternehmen).

IHK-GESCHÄFTSKLIMAINDEX*

Die Stimmung unter den Unternehmen des Gastgewerbes trübt sich im Vergleich zum Herbst 2024 weiter ein. Dabei schneidet der Geschäftsklimaindex der Beherbergungsbetriebe mit 64 Punkten in der Einzelbetrachtung am deutlich schlechtesten ab und fällt bis auf den Wert der Frühjahrsumfrage 2022 zurück. Auch die Stimmung in der Reisewirtschaft (94) hat sich im Vergleich zum Herbst 2024 (106) und zum Frühjahr 2024 (114) deutlich verschlechtert. Zum Vergleich: Der Geschäftsklimaindex aller Branchen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main liegt im Frühsommer 2025 bei 100 Punkten.
* Der Geschäftsklimaindex dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar.

RISIKEN

Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ihres Unternehmens in den kommenden 12 Monaten?


Die hohen Arbeitskosten werden im Frühjahr 2025 vom Gastgewerbe als größtes Risiko der wirtschaftlichen Entwicklung angesehen (78 Prozent). Auf Platz zwei geben diese Betriebe die hohen Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise an (68 Prozent). Die schwache Inlandnachfrage wird von dieser Gruppe ebenso als großes Risiko bewertet (50 Prozent). Bei der Reisewirtschaft steht das Risiko einer schwächelnden Inlandsnachfrage (45 Prozent) noch vor dem Risiko durch hohe Arbeitskosten (41 Prozent).

GESCHÄFTSLAGE

Die Geschäftslage war im Berichtszeitraum...
Unsere Geschäftslage entwickelt sich in der nächsten Saison voraussichtlich...

BESCHÄFTIGTE

Die Zahl unserer Beschäftigten wird in der nächsten Saison voraussichtlich...

UMSATZ

Der Umsatz mit allen Gästegruppen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt...

OFFENE STELLEN

Können Sie in Ihrem Unternehmen derzeit offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzen, weil Sie keine passenden Arbeitskräfte finden?

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Die Ergebnisse der nächsten Umfrage erscheinen im Herbst 2025

Pressemeldung zur Saisonumfrage Tourismus Frühjahr 2025

Stimmung verschlechtert sich weiter – Geschäftsklimaindex der Beherbergungsbetriebe im Sinkflug

Die konjunkturelle Lage der Tourismuswirtschaft im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main bleibt angespannt. Das Gastgewerbe sowie die Reisewirtschaft verzeichnen erneut eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Stimmung. Insbesondere die Beherbergungsbetriebe zeichnen für die kommende Saison ein düsteres Bild. Das ist das zentrale Ergebnis der Konjunkturumfrage zur Tourismuswirtschaft, die die IHK Frankfurt am Main von Anfang April bis Anfang Mai 2025 durchgeführt hat.
„Die Lage im Gastgewerbe bleibt herausfordernd. Der Geschäftsklimaindex ist weiter gesunken und liegt nun bei 80 Punkten. Besonders alarmierend ist der Einbruch bei den Beherbergungsbetrieben: Mit 64 Punkten erreicht der Index hier den schlechtesten Wert seit Frühjahr 2022. In der Gastronomie hingegen bleibt der Wert mit 91 Punkten stabil, wenngleich er deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle liegt. Auch die Reisewirtschaft zeigt sich erneut pessimistischer – hier ist der Geschäftsklimaindex von 106 Punkten im Herbst 2024 auf nunmehr 94 Punkte gefallen“, erklärt Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main. „Im Vergleich dazu liegt der Geschäftsklimaindex aller Branchen im Kammerbezirk aktuell bei 100 Punkten – die Tourismuswirtschaft hinkt also deutlich hinterher.“

„Die Zahlen zeigen, dass viele touristische Betriebe wirtschaftlich unter Druck stehen. Es braucht eine gezielte Standortpolitik, Abbau von Regulierungen sowie gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen, um die Betriebe nachhaltig zu unterstützen. Dem entgegen steht der Beschluss des Magistrats der Stadt Frankfurt, in der Niddastraße 76 ein neues Suchthilfezentrum zu errichten – eine Entscheidung, die insbesondere von den umliegenden Übernachtungsbetrieben mit großer Sorge gesehen wird. Denn der geplante Standort befindet sich in einem besonders sensiblen Umfeld – geprägt von Hotels, der Nähe zur Messe sowie stark frequentierter Fußwege zwischen Innenstadt, Messe und Hauptbahnhof. Deshalb birgt diese Lage erhebliche Risiken für das Sicherheitsempfinden von Gästen und Mitarbeitern sowie für die Aufenthaltsqualität insgesamt. Ich appelliere daher an die Stadtverordneten, den geplanten Standort nochmals zu überdenken und mit den Betroffenen vor Ort eine tragfähige und akzeptierte Lösung zu entwickeln“, ergänzt Caspar.
Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für die kommende Saison zeigen ein besorgniserregendes Bild: Knapp 95 Prozent der gastgewerblichen Betriebe berichten von stagnierenden oder sinkenden Umsätzen. Die Geschäftserwartungen bleiben sehr verhalten. Nur 13 Prozent dieser Betriebe geht derzeit von einer Besserung ihrer Lage aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Reisewirtschaft, bei der lediglich 10 Prozent der Betriebe von einer Besserung der Lage ausgehen.
Die Ergebnisse der Saisonumfrage Tourismus sollten im Zusammenhang mit der aktuellen Innenstadtbefragung ‚Vitale Innenstädte 2024‘ betrachtet werden, die im Auftrag der IHK Frankfurt am Main, der Stabsstelle Stadtmarketing sowie der Wirtschaftsförderung Frankfurt durchgeführt wurde. Besonders auffällig: Der Besuchsanlass Gastronomie hat im Vergleich zur Erhebung 2022 an Bedeutung verloren und wurde von den Befragten um zehn Prozentpunkte seltener genannt. Zugleich bestätigen die Ergebnisse, dass die Frankfurter Innenstadt vor allem als Einkaufsstandort weiterhin attraktiv ist. Um diese Attraktivität langfristig zu sichern und auszubauen, braucht es jedoch gezielte Maßnahmen – etwa zur besseren Erreichbarkeit, insbesondere für auswärtige Besucher mit dem Pkw, sowie zur weiteren Begrünung und Belebung des öffentlichen Raums. Verbesserungspotenzial zeigt sich zudem in den Bereichen Sauberkeit, Sicherheit und im Umgang mit Leerständen.
Über die Konjunkturumfrage zur Tourismuswirtschaft

Zweimal im Jahr werden Unternehmen des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft im Bezirk der IHK Frankfurt am Main (Stadt Frankfurt, Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis) in einer Umfrage zu ihren Geschäftserwartungen und ihrer wirtschaftlichen Lage befragt. Die so entstehende Konjunkturumfrage zur Tourismuswirtschaft stellt eine Präzisierung zur allgemeinen Konjunkturumfrage im IHK-Bezirk Frankfurt am Main für die Tourismusbranche dar. Die Befragung ermittelt neben der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen auch Kennziffern wie Geschäftsrisiken, Entwicklung der Beschäftigtenzahlen und Umsätze. Bei der aktuellen Erhebung im Berichtszeitraum von November 2024 bis April 2025 waren über 200 Unternehmen befragt worden.

Der IHK-Geschäftsklimaindex weist die allgemeine Stimmung der Unternehmen aus. Er bildet den Querschnitt der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage ab und liegt nach dem Konjunkturbericht Frühsommer 2025 der IHK Frankfurt bei allen Branchen im Bezirk bei 100 Punkten, wobei die 100-Punkte-Marke den Grenzwert zwischen positiver und negativer Stimmungslage bildet. Im Vergleich zum Herbst 2024 hat sich die Stimmung unter den Unternehmen des Gastgewerbes um 6 Punkte weiter eingetrübt und ist auf jetzt 80 Punkte gesunken. In der Einzelbetrachtung schneidet der Geschäftsklimaindex im Beherbergungsgewerbe mit 64 Punkten am schlechtesten ab. Auch die Stimmung in der Reisewirtschaft hat sich mit 94 Punkten weiter verschlechtert. Im Beobachtungszeitraum Herbst 2024 hatte dieser Wert noch bei 106 Punkten gelegen.