Tourismuspolitische Positionen

Forderungen an die Stadt Frankfurt (Kommunalwahl 2021)

Tourismusstandort stärken, Wirtschaftsfaktor Tourismus fördern
Frankfurts Anziehungskraft als Tourismusstandort hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was sich unter anderem in den jährlich wachsenden Besucher- und Übernachtungszahlen widerspiegelt. Dies ist gut für die Stadt, ihre Bevölkerung und die Unternehmen, denn viele Branchen profitieren vom Tourismus.
Laut einer  Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr erhält die Stadt Frankfurt allein 100 Mio. Euro aus dem touristisch bedingten Steueraufkommen. Frankfurt steht aber auch im harten Wettbewerb mit anderen Standorten. Deshalb ist es notwendig, Maßnahmen in Angriff zu nehmen, die die touristische Position der Stadt weiter stärken. 
  • Effizienter Einsatz der Einnahmen aus dem Tourismusbeitrag um ein zielgruppenspezifisches Marketing zu ermöglichen.
  • Intensivierung der Bemühungen um weitere Kongresse zur Stärkung Frankfurts als Tagungs- und Kongressstandort.
  • Stärkung und Ausbau Frankfurts als Ziel für Freizeittourismus, beispielsweise durch die Förderung des Shopping- und Kulturtourismus.
  • Zügiger Abschluss des Vergabeverfahrens für den Bau einer Multifunktionsarena.
  • Konsequente Umsetzung der im Masterplan Tourismus 2030 für die Stadt Frankfurt festgesetzten Schlüsselprojekte und Maßnahmen.
  • Erhöhung der Touristen-Willkommenskultur durch den Ausbau und die Modernisierung der touristischen Infrastruktur.
  • Verstärkte regionale Zusammenarbeit innerhalb der Destination FrankfurtRheinMain und darüber hinaus im gesamten Rhein-Main-Gebiet.

Forderungen an die Landkreise Hochtaunus und Main-Taunus (Kommunalwahl 2021)

Touristische Potenziale besser ausschöpfen – interkommunale Zusammenarbeit stärken
Der Hochtaunuskreis und der Main-Taunus-Kreis haben touristisch viel zu bieten. Eine attraktive Landschaft mit zahlreichen gut ausgeschilderten Wander- und Radwegen, Angebote für Kur (Bad Homburg, Königstein, Bad Soden) sowie Wellness (Hofheim) sowie Events in historisch imposanter Kulisse etwa in Eppstein oder Königstein. Hinzu kommt die unmittelbare Nähe zum Wirtschafts-und Messezentrum Frankfurt am Main. In den letzten Jahren hat die Zahl der Übernachtungen in den beiden Landkreisen zugenommen. Waren es im Jahr 2010 noch 1,86 Millionen Hotelübernachtungen, stieg die Zahl bis 2019 auf 2,25 Millionen. Die Beschäftigung zahlreicher Menschen in der Region hängt direkt oder indirekt von der Tourismuswirtschaft ab. Im Jahr 2018 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Bereich der  „Tourismus-, Freizeit- und Gesundheitswirtschaft“ bei ca. 32.000.
Wichtig für die beiden Kreise und die Unternehmen ist vor allem auch der Tagestourismus. Hiervon profitieren insbesondere Gastronomie, Einzelhandel und weitere Dienstleistungen, schließlich gibt ein Tagestourist laut Taunus Touristik Service e.V. (2017) im Durchschnitt rund 30 Euro aus. Angesichts der Corona-Pandemie und den
damit verbundenen Reisebeschränkungen kommt dem Tagestourismus aktuell eine besondere Bedeutung zu.
Die vorhandenen touristischen Potenziale zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes sind noch längst nicht ausgeschöpft. Vor allem folgende Maßnahmen sollten umgesetzt werden:
  • Stärkung der gemeinsamen Vermarktung der Tourismusdestinationen Taunus und FrankfurtRheinMain, zum Beispiel auch zur Förderung des Gesundheitstourismus in der Region.
  • Ausbau des Tourismus-Marketings für die Destination Taunus durch eine stärkere überregionale und internationale Vermarktung der Hauptattraktionen (beispielsweise das Weltkulturerbe Limes, die Burgen und Schlösser, die Gesundheits- und Wellnessangebote sowie weitere historische und naturkundliche Anziehungspunkte). Dabei ist auch die Entwicklung digitaler Angebote voranzutreiben. Beim Ausbau des Marketings für die Tourismusdestination Taunus kommt dem Taunus Touristik Service e.V. (TTS) und der Zusammenarbeit mit und zwischen den Kommunen eine zentrale Bedeutung zu.
  • Qualitativer Ausbau des touristischen Angebots zum Beispiel durch:
    • Schnüren spezifischer „Pakete“ für unterschiedliche touristische Zielgruppen durch die jeweiligen Anbieter in der Region
    • Entwicklung und nachhaltige Umsetzung von „Events“ als touristische Attraktionen gemeinsam mit der örtlichen Gastronomie, Hotellerie und dem  Einzelhandel.
    • Aufeinander abgestimmte Öffnungszeiten in der Gastronomie – nicht nur am Wochenende.
    • Qualitätssicherung der vorhandenen Wanderwegeinfrastruktur.
    • Ausbau von Themenwanderwegen mit anschaulichen und interessanten Infotafeln (geschichtlich, naturkundlich, geologisch, landeskundlich), um die Attraktivität der Wanderwege insbesondere auch für Familien mit Kindern aus der Region FrankfurtRheinMain zu erhöhen.
    • Stärkere Vernetzung der Anbieter entlang der Wertschöpfungskette „Gesundheit“ über Bad Homburg hinaus. Dieses Netzwerk soll auch für die Weiterentwicklung kurz- und tagestouristischer Angebote genutzt werden.
    • Modernisierung des Kurbades in Königstein und Ausbau des Wellness-Angebotes.
    • Systematische Überprüfung des touristischen Angebots bzw. der touristischen Einrichtungen auf Aspekte der Barrierefreiheit.
  • Unterstützung von Hotellerie und Gastronomie beim Ausbau und der Vermarktung von E-Bike-Verleihangeboten durch den Taunus Touristik Service e.V.