Checkliste: Anforderung des VSME

Diese Checkliste unterstützt Sie dabei, die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach dem VSME-Standard umzusetzen. Die formalen Anforderungen des VSME-Standards sind dabei einzuhalten. Über die DNK-Plattform können Sie sich einloggen und ein Konto erstellen.
Bitte beachten Sie: Die im VSME-Modul eingegebenen Angaben können derzeit noch nicht automatisch in einen Nachhaltigkeitsbericht exportiert werden.

1. Entscheidung und Zielsetzung festlegen

Ziel: Freiwillige Anwendung des VSME transparent begründen, Zuständigkeiten festlegen, Berichtsmodul wählen.
Konkrete Schritte:
  • Prüfen Sie, ob Kunden, Banken, Auftraggeber oder andere Stakeholder Nachhaltigkeitsangaben erwarten.
  • Formulieren Sie Ihre Beweggründe: z.  B. Transparenz, Wettbewerbsfähigkeit, Fachkräftebindung.
  • Legen Sie intern fest, wer diesen Prozess verantwortet.
  • Prüfen Sie, ob Sie mit dem Basis-Modul (für den Einstieg) oder mit dem umfassenden Modul (für vertiefte Berichterstattung) des VSME arbeiten möchten.
Das Basismodul umfasst Mindestanforderungen für eine schlanke Berichterstattung, während das umfassende Modul vertiefte ESG-Themen und strategische Aspekte beinhaltet. Hier finden Sie den Vergleich zwischen Basis- und Zusatzmodul.
Checkliste:
  • Externe Erwartungen identifiziert?
  • Interne Ziele klar definiert?
  • Berichtsmodul (Basis oder umfassend) gezielt ausgewählt?
  • Verantwortliche Person/Abteilung intern benannt?

2. Relevante Nachhaltigkeitsthemen bestimmen (Wesentlichkeit)

Ziel: Auswahl der berichtsrelevanten Themen, die für das Unternehmen und seine Stakeholder relevant sind.
Konkrete Schritte:
  • Nutzen Sie die im VSME genannten Themenbereiche als Ausgangspunkt (z.  B. Klimawandel, Menschenrechte, Arbeitssicherheit).
  • Wählen Sie jene Themen aus, die für Ihr Unternehmen besonders bedeutsam sind. Beziehen Sie sich hierbei auf Auswirkungen, Risiken oder Stakeholder Interessen. Die Themenwahl muss nachvollziehbar begründet werden.
  • Bewerten Sie für jedes Thema:
    • Gibt es signifikante Auswirkungen auf Umwelt oder Gesellschaft?
    • Gibt es wirtschaftliche Risiken oder Chancen für Ihr Unternehmen?
    • Bestehen konkrete Erwartungen von Stakeholdern (z.  B. Kunden, Behörden, Belegschaft)?
  • Halten Sie kurz fest, warum bestimmte Themen nicht relevant sind („If applicable“-Prinzip).
Checkliste:
  • Themenübersicht aus VSME berücksichtigt?
  • Unternehmensspezifische Themen ausgewählt, die wesentlich sind?
  • Relevanz anhand von Auswirkungen, Risiken oder Erwartung geprüft?
  • Stakeholder-Perspektive berücksichtigt?
  • Begründungen für weggelassene Themen formuliert?

3. Nachhaltigkeitsinformationen und Basisdaten erheben

Ziel: Ein konsistenter Kern-Datensatz als Fundament für das Basismodul.
Konkrete Schritte:
  • Allgemeine Unternehmensdaten (Branche, Größe, Standort, Bilanzjahr) erfassen.
  • ESG-Basiskennzahlen ermitteln:
    • Umwelt (z. B. Energieverbrauch, CO2-Emissionen Scope 1 & 2, Wasserverbrauch)
    • Sozial (z. B. Mitarbeitendenanzahl, Aus- und Weiterbildung, Fluktuation)
    • Governance (z. B. Verantwortlichkeiten, Verhaltenskodex, Datenschutz)
  • Halten Sie fest, woher die Daten stammen (z.  B. Lohnbuchhaltung, Energieabrechnungen, Lieferantenbewertungen).
  • Prüfen Sie, ob die Angaben nachvollziehbar, vollständig und logisch konsistent sind (Plausibilitätsprüfung).
Checkliste:
  • Unternehmenskennzahlen korrekt erfasst?
  • Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten dokumentiert?
  • Begründungen für ausgelassene Angaben notiert?
  • Datenquellen auf Plausibilität geprüft? ESG-Daten auf Logik, Stimmigkeit und Vollständigkeit geprüft?
    Beispiele für eine Plausibilitätsprüfung:
    • Sind die CO₂-Werte nachvollziehbar aus dem dokumentierten Energieverbrauch (z.  B. Strom, Gas, Fuhrpark) abgeleitet?
    • Wurden Werte aus dem Vorjahr übernommen, obwohl sich die Rahmenbedingungen geändert haben?

4. Bericht strukturieren und Inhalte festlegen

Ziel: Erstellung eines klar gegliederten Nachhaltigkeitsberichts, der die ausgewählten Themen verständlich, sachlich und vollständig darstellt.
Konkrete Schritte:
  • Gliedern Sie den Bericht entlang der VSME-Struktur:
    • Teil A: Allgemeine Informationen
    • Teil B: Nachhaltigkeitsthemen gem. Wesentlichkeit (Basis- oder Erweiterungsmodul)
    • Teil C: Ausblick, Maßnahmen, Weiterentwicklung
  • Erstellen Sie den Bericht als PDF oder stellen Sie ihn auf Ihrer Website zur Verfügung.
Wenn Sie den Bericht auf der Website veröffentlichen, empfiehlt sich ein barrierefreies PDF und ggf. eine Kurzfassung für externe Stakeholder.
Checkliste:
  • Struktur nach VSME eingehalten?
  • Themen und Daten konsistent dargestellt?
  • Nicht relevante Themen plausibel begründet?
  • Bericht leserfreundlich aufbereitet?

5. Bericht abschließen, freigeben und veröffentlichen

Ziel: Bericht abschließen und gezielt für interne und externe Kommunikation nutzen (Intern zur Strategieentwicklung, extern zur Positionierung).
Konkrete Schritte:
  • Freigabe des Berichts durch Geschäftsführung oder zuständige Stelle sicherstellen.
  • Interne Nutzung für Ziele/Steuerung (Kennzahlenziele, Maßnahmenplan, Budget).
  • Externe Kommunikation nach Bedarf (Website, Kunden, Banken, Vergaben).
  • Optional: Veröffentlichung auf der Website, Versand an Geschäftspartner oder Einbindung in Ausschreibungen.
  • Legen Sie einen Rhythmus zur Aktualisierung fest (z.  B. jährlich, alle zwei Jahre).
Obwohl keine Pflicht zur externen Prüfung besteht, kann eine freiwillige Validierung durch Kammern, Fachverbände oder Beratende die Glaubwürdigkeit erhöhen.
Checkliste:
  • Bericht intern abgestimmt und freigegeben?
  • Relevante externe Empfänger oder Kanäle definiert?
  • Sicher archivierte Ablage des Berichts vorhanden?
  • Zeitplan für nächste Berichtsversion festgelegt?