Konjunkturbericht für Hessen
Wirtschaft braucht endlich Kurswechsel
Im nunmehr dritten Jahr der Rezession zeigt die konjunkturelle Lage kaum positive Impulse. Der Geschäftsklimaindex fällt von 95 auf 92 Punkte und liegt damit erneut unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Ein Geschäftsklimaindex über dieser Schwelle konnte zuletzt zur Frühsommerbefragung im Jahr 2023 erreicht werden. Der Index wird aus der Geschäftslage und den Geschäftserwartungen gebildet. Der Rückgang des Geschäftsklimaindexes wird von beiden Faktoren gleichermaßen beeinflusst. Der Saldo der Geschäftslage geht von minus einem Punkt auf minus drei Punkte zurück. Der Saldo der Geschäftserwartungen verringert sich von minus acht auf minus zwölf Punkte.
Die negative Grundstimmung setzt sich auch bei den anderen Indikatoren fort. Der Investitionssaldo sinkt geringfügig von minus acht auf minus neun Punkte. Auch die Exporterwartungen gehen zurück: Der Exportsaldo fällt von minus 14 auf minus 16 Punkte. Die Unternehmen reagieren zunehmend vorsichtig auf die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Insbesondere bei der Personalplanung agieren sie zurückhaltend. Der Beschäftigungssaldo verringert sich von minus sieben auf minus elf Punkte. Auch drei der vier betrachteten Branchen zeichnen ein zunehmend kritischeres Bild. Der Handel liegt bei einem Geschäftsklimaindex von nur noch 80 Punkten. Einzig die Dienstleistungsbranche zeigt sich etwas robuster und liegt mit einem Wert von 103 Punkten über der Wachstumsschwelle der hier betrachteten Branchen.
Die Top-3-Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung haben sich im gesamten Jahr nicht verändert. An der Spitze stehen weiterhin die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 62 Prozent, gefolgt von der Inlandsnachfrage mit 59 Prozent und den Arbeitskosten mit 51 Prozent. Diese Faktoren belasten die Unternehmen spürbar und erschweren eine nachhaltige Erholung der Konjunktur.
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