IHK-Präsident Caspar bei Mitgliedsunternehmen Arnold GmbH


3. Juli 2019
„FrankfurtRheinMain läuft wirtschaftlich rund! Wir erwarten weiterhin Wachstum für die Region“, sagt IHK-Präsident Ulrich Caspar bei seinem Besuch der Arnold GmbH in Frankfurt, einem kleinen mittelständischen Unternehmen, das Betriebs-, Lager-, Büroeinrichtung, Transportgeräte, Umwelttechnik und Individuallösungen anbietet. „Die gute Auftragslage verschärft jedoch bei den Unternehmen den Fachkräftemangel“, so der IHK-Präsident. Laut IHK-Fachkräftemonitor fehlen allein den Betrieben im IHK-Bezirk derzeit rund 74.000 Fachkräfte. Bis zum Jahr 2030 wird ein weiterer Anstieg der Fachkräftelücke um etwa 9.000 Personen prognostiziert. Jede siebte von den Unternehmen nachgefragte Stelle bliebe dann unbesetzt. Den Unternehmen fehlen vor allem beruflich Qualifizierte. Sie machen rund 85 Prozent der Fachkräftelücke aus.
Dass es zu einer zunehmenden Herausforderung wird, Fachkräfte oder auch Nachwuchs für offene Ausbildungsplätze zu finden, bestätigt auch Markus Bernsteiner, Geschäftsführer der Arnold GmbH. „Wir bilden regelmäßig Auszubildende als Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel und Kaufmann/-frau für Büromanagement aus. Es wird immer schwieriger, Auszubildende zu finden. Da wir für den eigenen Bedarf ausbilden, entstehen uns hier Lücken, die schwer zu füllen sind“, so Bernsteiner. Denn auch fertig ausgebildete Fachkräfte einzustellen, ist kein leichtes Unterfangen. „Der Markt an Fachkräften ist inzwischen sehr begrenzt. Dazu kommen die hohen Lebenshaltungskosten für Frankfurt, die zum Teil abschreckend wirken. Insbesondere die Mieten machen den Leuten zu schaffen. Wir hören immer wieder, wie aufreibend es ist, die ganze Familie, die ja oft mit umzieht, in der Region gut unterzubringen. Arbeitskräfte herzulocken ist also eine Herausforderung für kleine und mittlere Unternehmen“, so Bernsteiner.
Es müssten vor diesem Hintergrund alle Beschäftigungspotenziale genutzt werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, fasst Caspar zusammen. Die inländischen Potenziale könnten vor allem durch mehr Investitionen in die Aus- und Weiterbildung erschlossen werden. Die Stärkung der dualen Ausbildung und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollten politische Priorität haben. Die ausländischen Potenziale erreiche man durch die Einführung wirtschaftsfreundlicher Zuwanderungsregeln.
„Wir brauchen aber auch mehr günstigen Wohnraum für Fachkräfte in FrankfurtRheinMain. Der Vorstoß des Hessischen Wirtschaftsminister, entlang der S-Bahn-Trassen weiteren Wohnraum zu schaffen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber auch auf Frankfurter Stadtgebiet wird mehr günstiger Wohnraum für Fachkräfte benötigt. Hier kann es kein entweder / oder geben, alle Möglichkeiten, neue Baugebiete auszuweisen, sollten auf die schnelle Umsetzbarkeit hin geprüft und voran getrieben werden, wenn wir den Wirtschaftsstandort Frankfurt am Main in seiner Attraktivität erhalten wollen“, fordert Caspar. „Flächenausweisungen nicht nur auf den aktuellen Bedarf abzustellen, sondern auch für die Zukunft bereitzustellen und hinreichend zu planen, sollte das gemeinsame Ziel der Region sein.“