Emissionshandel (EU und D)
Die deutschen Treibhausgasminderungsziele sind im Bundes-Klimaschutzgesetz (2024) festgelegt. Die CO2-Emissionen sollen bis 2030 um mindestens 65% und bis 2040 um 88% gesenkt werden (gegenüber 1990). Bis zum Jahr 2045 hat Deutschland das Ziel Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen. Hintergrund des Gesetzes sind die internationalen Vereinbarungen der UN-Klimarahmenkonvention und ihrer Zusatzprotokolle, dem Kyoto-Protokoll und dem Übereinkommen von Paris.
Als marktwirtschaftliche Komponente der Klimaschutzpolitik gilt der Emissionsrechtehandel, also die Verpflichtung, für eine bestimmte Menge an CO2-Emissonen Zertifikate zu erwerben. Seit 2005 gibt es den Europäischen Emissionshandel (EU-EHS (European Union Emission Trading System, EU-ETS), ab 2021 folgte der nationale Emissionshandel (nEHS) in Deutschland mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Der europäische EHS bezieht sich auf die CO2 Emissionen von ca. 10.000 Industrieanlagen in der EU (1720 Anlagen in Deutschland) plus den innereuropäischen Luftverkehr und ab 2024 auch dem Seeverkehr.
Der nationale Emissionshandel bezieht sich auf den CO2-Gehalt von Brennstoffen für Gebäude und Verkehr. Zunächst gelten feste CO2 Preise, ab 2027 sollen sich die Preise am Markt bilden. Die unterschiedlichen Berechnungsansätze beim europäischen und nationalen EHS führen unweigerlich zu gewissen Doppelbelastungen. Diese sollen durch ein Kompensationsverfahren vermieden werden.
Entscheidend beim EHS ist die kontinuierliche Verringerung der Menge an Zertifikaten, was zu einer Verknappung und damit Preissteigerung führt. Dies soll einen Anreiz zum effizienten Umgang mit fossilen Energien und zum Umstieg auf CO2-freie Technologien geben.
Die Preise für die europäischen Zertifikate sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Kostete ein Zertifikat 2020 im Jahresdurchschnitt knapp 25 Euro pro Tonne CO2, wurden 2023 im Schnitt 84 Euro fällig. Der Höchstpreis der Zertifikate betrug in 2024 Jahr 101,25 Euro. Die nationalen Zertifikate sind ebenfalls teurer geworden. 2024 kosten sie 45 Euro je Tonne. 2025 steigt der festgelegte Preis auf 55 Euro.
Informationen zu EU ETS 1: Der Europäische Emissionshandel | Umweltbundesamt