Aktuelles

Bleiben Sie informiert – Melden Sie sich bei unserem China-Newsletter an!

Der monatliche Newsletter des China Competence Centers der IHK Frankfurt und IHK Darmstadt enthält aktuelle Nachrichten aus Wirtschaft und Politik sowie Veranstaltungshinweise.
Newsletter-Anmeldung über unseren Partner IHK Darmstadt: https://news.darmstadt.ihk.de/anmeldung_neu.jsp

Folgen Sie uns auch auf LinkedIn: China Competence Center (CCC)


Neuigkeiten und Veranstaltungen zu China

AHK Greater China Interview mit Oliver Oehms zum Thema Lokalisierung 3.0

Wie die Ergebnisse der Business Confidence Survey 2024 der AHK Greater China zeigen, ist „Lokalisierung 3.0“ für deutsche Unternehmen in China längst mehr als nur ein Schlagwort. Sie beschreibt eine neue Phase, in der sich deutsche Firmen noch enger mit dem chinesischen Markt, seinen Partnern und Innovationsdynamiken verflechten. Im folgenden Interview erklärt Oliver Oehms, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Nordchina, was hinter diesem Begriff steckt und warum das Thema viele deutsche Unternehmen in China aktuell besonders beschäftigt.

Herr Oehms, dass deutsche Unternehmen in China lokalisieren, ist kein neuer Trend. Wieso sollte man sich heute dennoch damit beschäftigen?
Das ist richtig - die Lokalisierung deutscher Unternehmen in China hat sich in verschiedenen Wellen vollzogen. Diese Entwicklung begann bereits vor ein paar Jahrzehnten mit dem Markteintritt vieler Firmen und der damit verbundenen Notwendigkeit, Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen einzugehen. Die zweite Welle setzte etwa in den 2010er-Jahren mit der „Made in China“-Strategie ein: Unternehmen wurden verpflichtet, lokal zu produzieren, um ihre Produkte in China verkaufen zu können. In den letzten Jahren beobachten wir, dass Marktdynamiken eine neue Welle der Lokalisierung auslösen, die mit einer noch tieferen Verflechtung mit dem chinesischen Ökosystem einhergeht als zuvor. Wir nennen das Lokalisierung 3.0.
Was genau meinen Sie mit Lokalisierung 3.0?
Der intensive Wettbewerb in China sowie der damit verbundene Preisdruck stellen bereits seit Längerem Herausforderungen deutscher Unternehmen dar. Für unsere Mitglieder bedeutet das, dass sie neben ihrer ‚in China, für China‘-Strategie zunehmend mit dem Mindset eines chinesischen Unternehmens agieren. Das zeigt sich beispielsweise in der Unabhängigkeit von den Zentralen in Deutschland und in vereinfachten, beschleunigten Prozessen. Entscheidend ist ebenfalls, dass die Forschung- und Entwicklungstätigkeiten deutscher Unternehmen in China deutlich zugenommen haben. In China werden wichtige Zukunftstrends gesetzt. Damit deutsche Unternehmen ihre globale Wettbewerbsfähigkeit sichern können, müssen sie Teil dieses Innovationsökosystems sein. Also ‚in China für China’, aber auch ‘in China für die Welt‘.

Wie sichern sich die Unternehmen ihren Platz hier?
Unternehmen setzen auf Partnerschaften mit innovativen chinesischen Firmen. Wir stellen fest, dass sich diese Partnerschaften verändert haben. Unternehmen konzentrieren sich jetzt auf qualitative Kooperationen, was bedeutet, dass sie gezielt Partner suchen, um ihre hochwertigen Produkte mit der bekannten “China Speed” und Innovationskraft chinesischer Firmen zu kombinieren. Während in Deutschland Produkte für den Launch perfekt sein müssen, stehen in China Flexibilität und Schnelligkeit im Fokus. Joint Ventures, die früher als Zwang angesehen wurden, sind für viele Unternehmen inzwischen kein Hindernis mehr, solange sie die Mehrheitsbeteiligung halten und somit über die strategische Ausrichtung entscheiden können. Wir beobachten also eine smarte Form der Lokalisierung.

Das klingt jedoch so, als ob sich Unternehmen zunehmend von den Zentralen in Deutschland loslösen. Welche Rolle spielen die Mutterhäuser noch?
Das ist in der Tat ein Trend, den wir in unseren Umfragen und Gesprächen mit unseren Mitgliedern feststellen. Die Unternehmen möchten sich jedoch nicht vollständig von ihren Zentralen loslösen – im Gegenteil. Statt „Decoupling“ steht vielmehr „Enablement“ auf der Tagesordnung vieler Firmen. Mitgliedsunternehmen sagen uns sehr direkt, dass es ihnen nichts nützt, wie der lokale Wettbewerber zu werden. Vielmehr ist es die Unterstützung aus dem Mutterhaus, die deutschen Unternehmen zum Geschäftserfolg in China verhilft. Damit meine ich zum Beispiel Trainings für lokale Angestellte durch Experten aus der Zentrale, Wissenstransfer oder der Zugang zu Produktdatenbanken. Gleichzeitig ist eine tiefgreifende Lokalisierung mit viel Freiraum unabdingbar, um mit dem lokalen Wettbewerb Schritt halten zu können. Ideal ist deshalb eine smarte Kombination aus beidem.

Was sind derzeit die größten Stolpersteine auf dem Weg zu mehr Lokalisierung in China?
Die rote Linie für mehr Lokalisierung ist klar der Schutz geistigen Eigentums. Wir appellieren regelmäßig an die chinesische Regierung, die Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums konsequenter umzusetzen. Mehr Lokalisierung kann im Austausch mit Partnern wertvolle Lernerfahrungen bringen. Fest steht jedoch: 100 % Lokalisierung ist selten das Ziel. Unternehmen prüfen genau, wie viel Lokalisierung dem Geschäftserfolg guttut – und welche Technologien und Produkte eben nicht nach China gebracht werden. Es geht jetzt also um die smarte Verbindung deutscher Technologiekompetenz mit den Stärken des chinesischen Marktes und seiner Akteure.

Women in Leadership – Pretty Powerful: Ein Rückblick

Am 19. September 2025 verwandelte sich die IHK Frankfurt am Main in einen Ort voller Energie, Inspiration und Austausch. Unter dem Titel „Women in Leadership – Pretty Powerful“ brachte das China Competence Center gemeinsam mit dem China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT) und dem Verein der Chinesischen Unternehmen Frankfurt e.V. über 70 Unternehmerinnen, Führungskräfte und Entscheider zusammen.

Die Referentinnen gewährten persönliche Einblicke in ihre Karrierewege und machten deutlich, dass Führungsstärke viele Facetten hat. Empathie, Authentizität und die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren, sind keine „Soft Skills“, sondern strategische Kompetenzen, die Unternehmen nachhaltig prägen. Ob in der Automobilindustrie, in internationalen Architekturbüros oder in global agierenden Konzernen – die Geschichten der Speakerinnen zeigten, wie wichtig Sichtbarkeit, Mut und Netzwerke für den beruflichen Erfolg sind.

Die Resonanz war überwältigend: volle Reihen, intensive Diskussionen und ein Publikum, das sich aktiv einbrachte. Mit dieser Veranstaltung haben wir ein starkes Zeichen für Diversität und weibliche Führung gesetzt. Wir freuen uns darauf, die Reihe Women in Leadership fortzuführen und den Dialog weiter auszubauen.


Besuch des Hunan Department of Commerce

Wussten Sie, dass es im alten China eine geheime Schriftsprache gab, die ausschließlich von Frauen benutzt wurde? Diese Geheimsprache heißt 女书 „nüshu“ und wurde im 15. Jahrhundert in der südchinesischen Provinz Hunan entwickelt. Nur noch sehr wenige Frauen beherrschen diese Schrift. Darüber sprachen wir am 18. Juli 2025 mit einer Delegation des Department of Commerce der Provinz Hunan bei einem persönlichen Austausch.
Vorrangig ging es bei dem Termin jedoch um die Partnerschaft zwischen Hessen und Hunan, die seit 1985 besteht und in diesem Herbst ihr 40-jähriges Jubiläum feiert. Weitere Themen waren Potentiale der Zusammenarbeit in den Bereichen E-Mobilität und Medizintechnik sowie das Interesse der Unternehmen aus Hunan an der internationalen Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt. Leiter der Delegation war Herr Liu Jianping, Director of Foreign Trade Division of Department of Commerce of Hunan Province.

Austausch zur Lage der Mitgliedsunternehmen

Am 25. Juni durfte das China Competence Center der IHK Frankfurt die Chinesische Handelskammer in Deutschland (CHKD) sowie Herrn Thomas König von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bei uns begrüßen.
Im Mittelpunkt des Austauschs stand die aktuelle Lage chinesischer Unternehmen in Deutschland sowie die Herausforderungen, denen deutsche Unternehmen beim Markteintritt in China derzeit begegnen. In einer offenen Gesprächsrunde wurden gemeinsame Schwierigkeiten und Chancen beider Seiten beleuchtet.
Die CHKD stellte zudem ihre Arbeit und Aktivitäten ausführlich vor und berichtete über vergangene Veranstaltungen. Darüber hinaus wurden Ansätze für eine vertiefte Zusammenarbeit und künftige Kooperationen zwischen den Institutionen diskutiert.
Thomas König rundete das Gespräch mit interessanten Einblicken aus der Hauptstadtperspektive ab und betonte nochmals, warum eine Zusammenarbeit in diesen Themen wichtig ist.
Wir danken unseren Gästen für den informativen Austausch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Gegenseitiger Austausch zwischen Shanghai und Frankfurt in der IHK Frankfurt am Main

Am 23. Juni hatten wir die Gelegenheit, eine Delegation der Shanghai Municipal Development and Reform Commission bei uns willkommen zu heißen. Im Rahmen des Treffens stellten wir die Arbeit der IHK Frankfurt sowie unseres China Competence Centers vor und tauschten uns intensiv über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Frankfurt und Shanghai aus.
Besonderes Interesse zeigte die Delegation an der Interessenvertretung für Unternehmen, die die IHK leistet, sowie an den Leistungen und Angeboten des China Competence Centers. Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die kommende CO2-Steuer im Rahmen des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), die Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt.
Das Treffen hat die Bedeutung der engen Kooperation zwischen den Wirtschaftsstandorten Frankfurt und Shanghai unterstrichen und den Grundstein für zukünftige gemeinsame Projekte gelegt.

Jährliche Geschäftsklimaumfrage 2024/25 – Lokalisierung 3.0: Deutsche Unternehmen vertiefen ihre Lokalisierung in China

Am 4. Dezember 2025 veröffentlichte die Deutsche Handelskammer in China die Ergebnisse der Geschäftsklimaumfrage 2024/25, die ein komplexes Bild aus Herausforderungen und Chancen für deutsche Unternehmen in China zeichnet. Die Umfrage zeigt, dass deutsche Unternehmen in China einer Reihe von Herausforderungen gegenüberstehen, darunter die schwächelnde Wirtschaft Chinas, intensiver Wettbewerb und lokaler Protektionismus.
Um in diesen herausfordernden Marktbedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben, vertiefen deutsche Unternehmen ihre Lokalisierung in China. Die AHK beschreibt diese Entwicklung als „Lokalisierung 3.0“: Unternehmen agieren zunehmend unabhängig vom deutschen Firmensitz, entwickeln Innovationen vor Ort und positionieren sich gezielt für den chinesischen und den globalen Markt.
Die gesamte Studie und eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.