Kreisbereisung: Mehr Gigabit für die Gewerbetreibenden


27. Mai 2019
Hans-Georg Brum, Bürgermeister Stadt Oberursel, stellte dar, wie die Stadt die Telekommunikations-Anbieter beim Ausbau aktiv unterstützt. „Das geht über klare Informationen zur langfristigen strategischen Ausbauplanung im gesamten Stadtgebiet, über Leerrohre, die von der Stadt anzumieten sind, bis zu schnellen Genehmigungsprozessen durch die engagierte Umsetzungsberatung unserer Stadtplanung. Für die Realisierbarkeit aber besonders wichtig ist die partnerschaftliche Kommunikation der Vorhaben in der Vorvermarktungsphase. Das machen wir ganz aktiv, denn durch ein Ausbauangebot signalisieren die Anbieter die Bereitschaft, sehr große Beträge in den Standort zu investieren.“
Frank Bothe, Leiter der Telekom-Technik-Niederlassung Südwest, betonte, die beiden Landkreise und die Stadt Frankfurt seien bereits heute sehr gut ausgebaut. „Daher stehen dort auf Wunsch auch individuelle Lösungen für alle Haushalte und Gewerbetriebe zur Verfügung. Aktuell ist die Deutsche Telekom auch in verschiedenen Gewerbegebieten der beiden Landkreisen bzw. der Stadt Frankfurt aktiv. Entscheiden sich im Rahmen einer bundesweiten Vermarktungsaktion mehr als 30 Prozent der Gewerbetreibenden für einen Glasfaseranschluss, so wird das Gewerbegebiet ausgebaut. Derzeit befinden sich bereits drei Gewerbegebiete in Frankfurt und eines in Oberursel im Ausbau. Unternehmen in den Gewerbegebieten Friedrichsdorf und Flörsheim können im Rahmen der zeitlich befristeten Aktion noch bis 14. Juni einen Glasfaseranschluss ohne Bereitstellungskosten erhalten.“
Die Geschäftsleitung der EUKO Accounting, Tax und Legal Consulting Group in Oberursel (Taunus), skizzierte den Prozess und die dabei aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Installation des Breitband für die Firma. Sie führte aus, dass die Förderung und der Ausbau der IT-Infrastruktur insbesondere für koreanische Firmen im Rhein-Main Gebiet von hoher Relevanz ist, da Korea im Range eines IT-Weltmeister gesehen werde und bereits über 5 GB verfügt.
Andreas Gehrhardt, Key Account Manager Kommunale Projekte bei Unitymedia, kündigte ein Niedrigenergie-Funknetz für Internet-of-Things-Anwendungen für Oberursel und andere hessische Kommunen an. „Im April hat Unitymedia in der Gemeinde Weilrod (Hochtaunuskreis) bereits ein solches Funknetz (Long Range Wide Area Network oder LoRaWAN) an den Start gebracht. Oberursel, Neu-Anspach, Usingen, Schmitten und mehr als 50 weitere hessische Kommunen haben bereits ihr Interesse daran bekundet.“ Internet-of-Things bedeutet die Verbindung von Geräten über das Internet und ist die Basis für die Industrie 4.0. Da diese Technologie in nahezu allen Lebensbereichen ihren Einzug halten wird, finden sich solche Anwendungen zunehmend auch im Bereich der öffentlichen Versorgung (beispielsweise Zählerstände übertragen, Wasserleckagen detektieren, freie Parkplätze melden, Luftqualitätsdaten erfassen oder die Straßenbeleuchtung fernsteuern). Das Netzwerk begünstigt insbesondere batteriebetriebene Sensoren, die lediglich geringe Datenmengen austauschen. „Mit wenigen Sendern können wir große Gebiete abdecken – mit Reichweiten von fünf bis zu zwölf Kilometern“, sagte Gehrhardt. Unitymedia liefert die Basisstationen (Gateways), die Daten zwischen Sensoren und Netzwerkservern weiterleiten, und übernimmt deren Wartung und Betrieb.
Michael Renzmann, Geschäftsführer der true global communications GmbH (TGC) in Oberursel, die seit rund 20 Jahren regionale Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mit schnellem Internet versorgt, führt in diesem Jahr eine neue Technikgeneration ein, mit der Gigabit-Anschlüsse angeboten werden. Vorteil der drahtlosen Anbindungen sei, dass sie Versorgungslücken rasch und mit geringen Herstellungskosten schließen können und für Unternehmen, die sich auf Dienste in der Cloud verlassen, hervorragend als Backup zum Glasfaseranschluss geeignet seien. „Kabel werden schon mal Opfer von Baggerarbeiten, und dann hilft der Funk!“ TGC stellte außerdem ein hochsicheres Rechenzentrum in einer unterirdischen Bunkeranlage vor, das 2019 in Betrieb gehen soll und Daten speichern wird, die selbst bei größten Katastrophen nicht verloren gehen dürfen. „Datensicherung und jederzeitige Datenverfügbarkeit ist für viele Unternehmen mit sensiblen Daten ein wesentlicher Baustein des Geschäftsmodells.“ Aufgrund der Reichweite der Funkverbindungen befinden sich die Kunden von TGC vornehmlich im Hochtaunuskreis und in Frankfurt.