Ausbildungsgebühren abermals ausgesetzt IHK-Vollversammlung setzt ein Zeichen für den Fachkräftenachwuchs
11. Dezember 2025
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung vom 10. Dezember beschlossen, die Ausbildungs- und Prüfungsgebühren für die duale Berufsausbildung für Verträge, die bis Ende 2027 abgeschlossen werden, auszusetzen. Von rund 3.500 IHK-zugehörigen aktiven Ausbildungsunternehmen im Kammerbezirk werden bereits seit 2022 keine Gebühren mehr erhoben. Mit dieser Entscheidung werden die hoheitlichen Aufgaben der IHK Frankfurt in der Berufsausbildung wie z. B. die Eintragung der Ausbildungsverträge, die Überwachung der Ausbildungsverhältnisse sowie die Prüfungslogistik auch für die kommenden beiden Jahren aus dem allgemeinen IHK-Haushalt finanziert
Begründet wurde die Entscheidung damit, dass die Ausbildungsbetriebe mit ihrer Ausbildungsleistung die Fachkräftesicherung für alle Unternehmen schultern. Denn angesichts des Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren wird die Nachfrage nach beruflich qualifizierten Nachwuchskräften aller Voraussicht nach stark ansteigen. Die duale Berufsausbildung gewinnt somit im Hinblick auf die wirtschaftliche Prosperität der Metropolregion Frankfurt/RheinMain zusätzlich an Bedeutung. Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung werden zudem von den Unternehmen nur mit den entsprechenden Fachleuten zu bewältigen sein.
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, sagt: „Diese Entscheidung ist eine Anerkennung des Aufwands, den die ausbildenden Unternehmen im IHK-Bezirk in die Entwicklung von Nachwuchskräften investieren. Dieses Engagement kommt allen Unternehmen zu gute, da damit aktiv dem spürbaren Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegengewirkt wird. Die Ausbildungsgebühren indirekt auf alle beitragspflichtigen Unternehmen umzulegen, ist daher angemessen und sinnvoll.“
Im Herbst 2025 hatten 4.300 junge Menschen eine Berufsausbildung in einem Mitgliedsunternehmen der IHK Frankfurt begonnen. In der Vergangenheit wurden rund 80 Prozent der Auszubildenden im Anschluss an ihre erfolgreich abgelegte IHK-Prüfung von ihren Ausbildungsbetrieben in dauerhafte Arbeitsverhältnisse übernommen.
