Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ wird ab 2026 fortgesetzt IHK Frankfurt lädt Kommunen zum Dialog mit hessischem Wirtschaftsministerium ein


21. Mai 2025
Im Rahmen des zweiten Erfahrungsaustausches „Zukunft Innenstadt“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main kamen am gestrigen Vormittag 16 kommunale Vertreter aus den Bereichen Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Stadtplanung aus Frankfurt, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und Fördermöglichkeiten für ihre Innenstädte und Ortszentren zu beraten und sich miteinander auszutauschen. Im Fokus der Veranstaltung standen die zukünftige Ausgestaltung des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ sowie konkrete Handlungsansätze zur Stärkung der Zentren. Denn eines steht Jahre nach Überwinden der Corona-Pandemie fest: Die Innenstädte in Hessen sind weiterhin unter Druck. Leerstände, Strukturwandel im Einzelhandel, verändertes Mobilitäts- und Konsumverhalten, Kaufzurückhaltung sowie der Wunsch nach mehr Aufenthaltsqualität erfordern neue, kreative Lösungen.
Seit 2021 hat das hessische Städtebauförderprogramm „Zukunft Innenstadt“ über 120 Städte und Gemeinden unterstützt, gemeinsam mit lokalen Akteuren nachhaltige Konzepte zur Belebung ihrer Zentren zu entwickeln. Aber dabei soll es nicht bleiben. Anlass für den gestrigen Austausch war die Ankündigung des hessischen Wirtschaftsministers Kaweh Mansoori im Rahmen des Treffens des Bündnisses für die Innenstadt am 14. April 2025 in Offenbach, das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ nach einer einjährigen Pause ab 2026 fortzusetzen. Damit löst die Landesregierung ihr auf der gleichnamigen Tagung im Oktober 2024 in Marburg gegebenes Versprechen ein.
An der Veranstaltung nahm auch Christina Rettig teil, die neue Ansprechpartnerin für das Programm im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum. Sie stellte sich den Fragen der Teilnehmerinnen sowie Teilnehmern und sammelte wertvolle Impulse aus den Kommunen für die Ausgestaltung der neuen Ausschreibung. Diskutiert wurde unter anderem, wie eine verlässliche Förderstruktur für die nachhaltige Weiterentwicklung von Innenstädten aussehen kann – mit Blick auf langfristige Perspektiven, Beteiligungsprozesse und flexible Nutzungskonzepte.
Zuletzt hatte das Land Hessen in der dritten Förderrunde des Programms „Zukunft Innenstadt“ im Jahr 2024 drei Millionen Euro bereitgestellt, um Städten zu helfen, die besonders von der Insolvenz der Warenhauskette GALERIA Karstadt Kaufhof betroffen waren. Die geförderten Projekte reichten von Zwischennutzungen leer stehender Flächen über Beteiligungsprozesse bis hin zur Begrünung und baulichen Aufwertung des öffentlichen Raums.
IHK-Präsident Ulrich Caspar sagte: „Mit dem Erfahrungsaustausch `Zukunft Innenstadt´ setzt die IHK Frankfurt ein starkes Zeichen für die zukunftsfähige Entwicklung lebendiger und attraktiver Innenstädte in Frankfurt, dem Main-Taunus-Kreis und dem Hochtaunuskreis – in Zusammenarbeit mit den dazugehörigen Kommunen und dem Land Hessen. Innenstädten lässt sich allerdings auch mit Förderprogrammen kaum helfen, wenn die Erreichbarkeit, vor allem mit dem PKW, eingeschränkt wird. Der Einzelhandel, Gastronomie und Kultureinrichtungen sollten mit allen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein, um lebendige Innenstädte zu erhalten.“
Der Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Frankfurt, Dr. Alexander Theiss, ergänzte abschließend: „Wir begrüßen die Zusage des Landes Hessen, ab 2026 weitere Fördermittel im Rahmen des Programms „Zukunft Innenstadt“ zur Verbesserung der Rahmenbedingungen unserer Stadtzentren und Ortskerne bereitzustellen – insbesondere angesichts der großen Herausforderungen, die diese Lagen oftmals aufweisen. Heute stellt Innenstadtentwicklung mehr denn je eine Daueraufgabe dar, die nicht vernachlässigt werden sollte. Es braucht verlässliche Strukturen, kreative Konzepte, eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure und nicht zuletzt eine gesicherte finanzielle Grundlage, um unsere Innenstädte zukunftsfähig zu gestalten“.