Frankfurt Nordwest: IHK Frankfurt appelliert an Regionalversammlung Caspar: „Weichen für wirtschaftliche Zukunft der Region jetzt richtig stellen”


26. Februar 2025
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main weist auf die große Bedeutung einer Zustimmung der Regionalversammlung zum Zielabweichungsverfahren für den geplanten Stadtteil Frankfurt Nordwest in ihrer anstehenden Sitzung hin. Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt, unterstreicht die Relevanz des Bauvorhabens für die Wirtschaft der Region: „Die Stadt Frankfurt hat in den vergangenen Jahren konsequent an den vorbereitenden Untersuchungen zum neuen Stadtteil Frankfurt Nordwest gearbeitet. Diese ist aus Sicht der IHK Frankfurt ein entscheidender Schritt zur Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstands nicht nur in der Stadt Frankfurt, sondern in der gesamten Metropolregion. Die Verfügbarkeit von Flächen für Wohnen und Gewerbe bleibt eines unserer drängendsten Probleme. Ohne zusätzliche Flächen fehlt Raum für Wachstum von Unternehmen und neuer Wohnraum für die dringend benötigten Fachkräfte kann nicht in genügendem Umfang entstehen. Dieser Flächenmangel gilt für die gesamte Metropolregion."
Ein neuer Stadtteil im Nordwesten Frankfurts mit Wohnraum für bis zu 17.000 Menschen würde den regionalen Wohnungsmarkt entlasten und der gesamten Rhein-Main-Region zugutekommen. Eine Ablehnung des Projekts würde hingegen erhebliche Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion mit sich bringen. IHK-Präsident Caspar gibt zu bedenken: „Die begrenzte Flächenverfügbarkeit wird zunehmend zu einem wirtschaftlichen Risiko für die Unternehmen und damit für den Wohlstand im Rhein-Main-Gebiet. Wenn Fachkräfte keinen beziehbaren Wohnraum mehr finden, werden sie sich nicht bei uns, sondern in anderen Regionen ansiedeln. Das verschärft den bestehenden Fachkräftemangel hier bei uns weiter, der trotz des Zuzugs der vergangenen Jahre nicht behoben werden konnte."
Während Kommunen in anderen Bundesländern eigenständig über die Änderung ihrer Flächennutzungspläne entscheiden, existiert in Südhessen ein Regionaler Flächennutzungsplan. Das Privileg der regionalen Mitbestimmung ist mit auch mit Verantwortung verbunden. Die Stadt Frankfurt ist den Umlandgemeinden bereits entgegengekommen und hat auf das Quartier Steinbach-Ost verzichtet. Frankfurt Nordwest bietet durch die geplante Bebauung des derzeit landwirtschaftlich genutzten Areals gute Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Durch eine zeitgemäße, klimaverträgliche Bebauungsstruktur mit Kaltluftschneisen sowie einer ökologischen Aufwertung der Freiflächen kann das Projekt zur Stärkung der regionalen Biodiversität beitragen.
„Ich appelliere an die Regionalversammlung Südhessen, jene Kommunen zu unterstützen, die weiterhin Wohnraum ausweisen und sich ihrer Verantwortung für die Zukunft der gesamten Region bewusst zu sein. Durch einen positiven Beschluss zum neuen Stadtteil Frankfurt Nordwest würde ein Beitrag für eine tragfähige wirtschaftliche Zukunft unserer Region geleistet. Unabhängig davon, ob die Umsetzung über eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) oder konventionelle Bauleitplanung erfolgt – entscheidend ist, dass die Bebauung nach genehmigter Zielabweichung zügig realisiert wird. Weitere Verzögerungen können wir uns nicht leisten", so der IHK-Präsident abschließend.