Gewerbemarktbericht 2025: Rekordumsätze, aber strukturelle Bremsen IHK: Bessere Rahmenbedingungen dringend geboten
6. Oktober 2025
Der jetzt vorgestellte Gewerbemarktbericht der Frankfurter Immobilienbörse bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main zeigt: Während der Frankfurter Büroflächenmarkt im ersten Halbjahr einen Rekordumsatz verzeichnet, bleibt die Lage in anderen Städten und Segmenten des IHK-Bezirks weiterhin angespannt. Hohe Standortkosten, zeitraubende Genehmigungsverfahren und eine unzureichende Flächenbereitstellung bremsen Investitionen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region.
Der jetzt vorgestellte Gewerbemarktbericht der Frankfurter Immobilienbörse bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main zeigt: Während der Frankfurter Büroflächenmarkt im ersten Halbjahr einen Rekordumsatz verzeichnet, bleibt die Lage in anderen Städten und Segmenten des IHK-Bezirks weiterhin angespannt. Hohe Standortkosten, zeitraubende Genehmigungsverfahren und eine unzureichende Flächenbereitstellung bremsen Investitionen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region.
„Wir beobachten zwar eine Belebung in einzelnen Teilmärkten, aber die strukturellen Probleme sind weiterhin nicht gelöst“, erklärt Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main. „Wenn wir die Zukunft des Gewerbeimmobilienmarkts sichern wollen, brauchen wir schnellere Verfahren, weniger Bürokratie und eine aktive Bodenpolitik.“
Büroflächen: Nachfrage nach modernen Arbeitswelten bleibt hoch
Der Frankfurter Büromarkt verzeichnet mit 360.000 Quadratmetern einen Rekordumsatz. Bis Jahresende sollen rund 146.000 Quadratmeter neue Bürofläche fertiggestellt werden, von denen etwa die Hälfte bereits vorvermietet ist. Die Nachfrage konzentriert sich auf moderne, nachhaltige und flexibel nutzbare Flächen. Unsanierte Bestandsimmobilien verlieren zunehmend an Attraktivität. Die Spitzenmieten bleiben stabil bis leicht steigend: In den Premiumobjekten im Bankenviertel werden bis zu 50 Euro pro Quadratmeter realisiert, in Stadtteillagen liegen die Mieten hingegen zwischen 11 und 14 Euro. In einigen Städten in den Landkreisen zeigen sich stabile bis leicht steigende Werte – etwa in Eschborn mit Schwerpunktmieten von 12 Euro oder in Bad Homburg mit 11,25 Euro pro Quadratmeter. „Unternehmen suchen Flächen, die moderne Arbeitswelten abbilden und im Wettbewerb um Fachkräfte überzeugen“, betont Helmut Christmann, Vorsitzender der Frankfurter Immobilienbörse.
Einzelhandel: Strukturwandel und Standortpolitik als Herausforderung
Der Einzelhandelsmarkt zeigt sich nach einem starken Vorjahr stabil, bleibt aber geprägt von strukturellen Veränderungen, kommunalen Auflagen und einer veränderten Konsumkultur. Die Erreichbarkeit einzelner Stadtteile wird oftmals durch verkehrspolitische Maßnahmen erschwert, wie z. B. die Verringerung von Parkmöglichkeiten oder der Rückbau von Fahrspuren. Die Käufer dadurch zunehmend davon abgehalten in die Innenstädte zu fahren, was den stationären Handel zusätzlich belastet.
Auch die Mieten bleiben in den zentralen Lagen weitgehend stabil: Auf der Zeil in Frankfurt liegt die Schwerpunktmiete weiterhin bei 260 Euro pro Quadratmeter, in Sachsenhausen bei 70 Euro und in Bornheim bei 38 Euro. In den Landkreisen erzielen die verkehrlich gut angebundenen Städte mit einer hohen Kaufkraft die höchsten Mietpreise und Infrastruktur – Königstein und Bad Soden liegen mit rund 23–24 Euro pro Quadratmeter an der Spitze. In den 1-b-Lagen sowie in den am Rande des IHK-Bezirks gelegenen Städten liegen die Mieten im Schwerpunkt zwischen 5 Euro pro Quadratmeter in Weilrod, 8 Euro in Liederbach und 10 Euro in Kelkheim. „Der Einzelhandel braucht wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen und eine bessere Erreichbarkeit – unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel“, betont IHK-Präsident Caspar.
Logistik: Flächenmangel bremst Wachstum
Der Markt für Logistik- und Produktionsflächen bleibt auch 2025 angespannt. Der Flächenumsatz liegt mit 408.000 Quadratmetern rund sieben Prozent unter dem Vorjahr. Besonders gefragt sind mittlere Flächen zwischen 3.000 und 12.000 Quadratmetern – das Angebot ist knapp, insbesondere bei kurzfristig verfügbaren und spezialisierten Flächen. Die Mieten steigen moderat: Am Flughafen werden Spitzenpreise von bis zu 10 Euro pro Quadratmeter erzielt. In Griesheim/Gallus liegen die Mieten zwischen 4,50 und 7,00 Euro. Besonders gefragt bleiben Flächen mit direkter Anbindung an Autobahn und Schiene – etwa in Hattersheim oder im südwestlichen Hochtaunuskreis.
„Im Rahmen unserer Mitgliedsumfrage bestätigen 63 Prozent unserer Unternehmen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Ohne neue Flächenausweisungen droht eine Verfestigung des Mangels und die Betriebe werden in ihrem Wachstum behindert“, warnt Helmut Christmann.
„Im Rahmen unserer Mitgliedsumfrage bestätigen 63 Prozent unserer Unternehmen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Ohne neue Flächenausweisungen droht eine Verfestigung des Mangels und die Betriebe werden in ihrem Wachstum behindert“, warnt Helmut Christmann.
IHK-Standortumfrage: Unternehmen benötigen bessere Rahmenbedingungen
Die aktuelle IHK-Standortumfrage zeigt deutlich: Unternehmen sprechen sich für weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren und eine Entlastung bei Standortkosten wie Gewerbesteuer und Energiepreisen aus. Besonders die Digitalisierung der Verwaltung und die Attraktivität der Innenstadt spielen eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit.
„Die Standortqualität ist ein ganz entscheidender Faktor im internationalen Wettbewerb“, resümiert IHK-Präsident Ulrich Caspar. „Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, eine leistungsfähige Infrastruktur sowie eine Kommunalpolitik, die die Wirtschaft und deren Wachstum im Fokus hat und bewusst fördert.“
Gewerbemarktbericht zum Download
Der vollständige Gewerbemarktbericht 2025 der Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt am Main bietet Einblicke in die Preisentwicklung und Markttrends für Büro-, Einzelhandels-, Logistik- und Produktionsflächen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main. Er steht jetzt kostenfrei zum Download bereit unter: http://www.frankfurt-main.ihk.de/gewerbemarktbericht
