IHK-Ausschuss Hochtaunus/Main-Taunus fordert Strukturreformen Wirtschaftliche Unsicherheit verstärkt Fragmentierung im Handel und bei Finanzströmen
8. Oktober 2025
In seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Ausschuss Hochtaunus/Main-Taunus der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main für dringend notwendige Strukturreformen aus, um das Potentialwachstum in Deutschland zu stärken.
Bürgermeister Simon informierte den Ausschuss mit einer kurzen Präsentation über die Gemeinde Eppstein. Zusätzlich wurde das Konzept World Design Capital vom IHK-Referenten Olaf Deneberger vorgestellt, welches 2026 in Frankfurt stattfinden wird.
Gemeinsam diskutierten Andrea Eckert, IHK-Vizepräsidentin und stellvertretende Ausschussvorsitzende,, Oliver Schwebel, IHK-Vizepräsident, sowie die rund 40 Mitglieder des branchenübergreifenden Ausschusses aus den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus, vor dem Hintergrund wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit über die Herausforderungen einer zunehmenden Fragmentierung im Handel und bei Finanzströmen.
Prof. Dr. Fritzi Köhler-Geib, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, gab in einem Referat Einblicke in die aktuelle geopolitische Lage sowie die Bedeutung technologischer Innovationen für Finanzstrukturen.
Sie hob hervor, dass die geopolitischen Entwicklungen in Europa und Deutschland hohe wirtschaftspolitische Unsicherheiten erzeugen. „Der Schlüssel zur Stärkung der europäischen Resilienz liegt in der Vollendung des Binnenmarktes und der Integration des europäischen Finanzmarktes“, so Köhler-Geib. Gleichzeitig seien in Deutschland umfassende Strukturreformen notwendig, um das Potentialwachstum nachhaltig zu erhöhen.
Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt war die technologische Abhängigkeit von Zukunftstechnologien wie Quantencomputing und Künstlicher Intelligenz. Diese müssten strategisch gemanagt, weiterentwickelt und in Produktion gebracht werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Bundesbank lege zudem einen besonderen Fokus auf die „Future of Finance“: Die Geschäftsmodelle von Banken und Finanzinstituten sowie Finanzmarktstrukturen würden sich durch Digitalisierung und verändertes Kundenverhalten tiefgreifend wandeln. Hierbei spiele auch die zunehmende Bedeutung von Krypto-Assets eine Rolle, deren Auswirkungen intensiv erforscht werden.
Prof. Dr. Köhler-Geib erklärte: „In einem Umfeld hoher wirtschaftlicher Unsicherheit gibt es Anzeichen für eine zunehmende Fragmentierung im Handel und in den Finanzströmen, während der technologische Fortschritt rasant voranschreitet. In der Bundesbank intensivieren wir unsere Forschungsaktivitäten, um strukturelle Veränderungen im Finanzsystem – wie die wachsende Bedeutung von Krypto-Assets und deren Auswirkungen auf unser Mandat – besser zu verstehen. Gleichzeitig gestalten wir mit dem Digitalen Euro in der Wholesale- und der Retail-Variante aktiv die Zukunft des Finanzwesens, die «Future of Finance“
Der Ausschuss Hochtaunus/Main-Taunus der IHK Frankfurt am Main sieht in diesen Entwicklungen eine klare Handlungsaufforderung für Politik und Wirtschaft, gemeinsam an Strukturreformen und Innovationsförderung zu arbeiten, um die Wirtschaftskraft im Kammerbezirk und Deutschland langfristig zu sichern.
