IHK Frankfurt am Main fordert höhere Verlässlichkeit im regionalen Schienenverkehr


17. November 2025
„Millionen Pendler in Frankfurt/Rhein-Main nutzen täglich den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und sind daher auf Pünktlichkeit und Verlässlichkeit von Zügen angewiesen“, sagt Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main. „In den vergangenen Jahren hat jedoch die Zahl der Zugausfälle und Verspätungen in unserer Region, sowohl geplant als auch durch Störungen verursacht, stark zugenommen. Unsere Mitgliedsunternehmen berichten zunehmend von Mitarbeitern, die Aufgrund kurzfristiger Ausfälle verspätet zu ihrer Arbeit erscheinen. Die so ausfallende Arbeitsleistung verursacht ungeplante Kosten für Unternehmen, was sich mittelfristig negativ auf die Standortattraktivität unserer Region auswirken kann. Dass sich nun der RMV als Träger des ÖPNV in einem offenen Brief an Evelyn Palla, die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, wendet und deutliche Kritik äußert, zeigt, dass dieser Qualitätsverlust kein regionales Phänomen ist.“
Caspar weiter: „Wir sind uns bewusst, dass wir am Verkehrsknoten Frankfurt eine besonders hohe Auslastung des Schienennetzes haben und gleichzeitig auch ein besonders hoher Sanierungs- und Ausbaubedarf besteht. Fahrplanänderungen und Ausfälle sollten sich jedoch auf das absolute Minimum beschränken und frühzeitig bekannt gegeben werden. Es ist dringend erforderlich Ausfälle durch Personalmangel, sowohl im der Zugbetrieb als auch in den Stellwerken oder der Zugwartung, schnellstmöglich und auf Dauner abzustellen.“
“Der Schienenverkehr ist das Rückgrat des ÖPNV-Angebots. Er ist von zentraler Bedeutung für die Wirtschaft in unserer Region. Ohne verlässliche und funktionsfähige Verkehrsnetze ist eine positive Entwicklung der Wirtschaft nur schwer zu realisieren. Die Frankfurter Straßen sind bereits heute stark überlastet und können die durch die Zugausfälle verursachten Mehrverkehre kaum aufnehmen. Wir unterstützen daher den RMV in seinem öffentlichen Vorstoß zur Erhöhung der Pünktlichkeit und Verlässlichkeit im Schienenverkehr.” sagt Caspar.
Forderungen des RMV für sämtliche Ausbau- und Instandhaltungsmaßnahmen an und um das Schienennetz:
  • Fristgerechte Kommunikation und Koordination aller Maßnahmen gegenüber RMV, EVU und v. a. Fahrgästen
  • Verlässlichkeit und Planbarkeit der Bau-Zeiträume
  • Möglichst geringe Einschränkungen für unsere Fahrgäste und eine zentrale Information zu allen baulichen Maßnahmen
  • Eine Bündelung von Maßnahmen statt unkoordinierter Einzelmaßnahmen
  • Unabhängig von Baumaßnahmen muss ein verlässliches Mindestangebot an SPNV-Leistungen bestehen