Jahresempfang 2025 der IHK Frankfurt am Main. Festredner Gräßle: „Wir sollten mehr IHK wagen und uns gemeinsam für die Zukunft engagieren"


23. Januar 2025
Hauptgeschäftsführer Matthias Gräßle hat als Festredner auf dem traditionellen Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main an die Region appelliert, sich in Zeiten wirtschaftlich herausfordernder Rahmenbedingungen den anstehenden Aufgaben zu stellen. „Den Mut, Verantwortung für den Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain zu übernehmen, einen gemeinsamen Konsens finden, die Richtung festzulegen, zur Entscheidung zu stehen und die Themen nach und nach abzuarbeiten: All das sind Tugenden, die ich mir für die wirtschaftspolitische Debatte wünschen würde.“
Gräßle, dessen Bestellung als Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt am Main zum 31. März 2025 endet, hatte die Ansprache unter das Motto „20 Jahre IHK. 20 Wünsche für die Zukunft“ gestellt. „Die IHK steht für demokratischen Diskurs, sie ist seit 1808 Motor des wirtschaftspolitischen Willensbildungsprozess, Symbol für die Stärke der Metropolregion FrankfurtRheinMain, die Erfolgsgeschichte der Sozialen Marktwirtschaft und den internationalen Finanzplatz. Wir sollten insgesamt mehr IHK wagen und uns gemeinsam für die Zukunft engagieren. Die Politik sollte die IHK auch wieder viel stärker als Partner begreifen. Ohne die Wirtschaft sind Zukunft und Innovation nicht zu machen. Hier gibt es großen Handlungsbedarf.“
Der Einladung zum traditionellen Empfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main folgten wieder 1.500 geladene Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. In seiner Begrüßung forderte IHK-Präsident Ulrich Caspar dazu auf, trotz der unveränderten Herausforderungen das neue Jahr mit Zuversicht anzugehen. „Wir erleben als Wirtschaft große Herausforderungen: Es gibt großen Veränderungsbedarf. Unternehmen müssen mit hohen Energiepreisen und einer zu hohen Steuerbelastung umgehen, sind jeden Tag mit Überregulierung sowie Arbeitskräftemangel konfrontiert. Wir wären nicht Unternehmerinnen und Unternehmer, wenn wir die aktuell schwierige Lage einfach akzeptieren würden. Lassen Sie uns vielmehr mit Mut und Zuversicht das neue Jahr angehen und aktiv die Zukunft mitgestalten.“ Der IHK-Präsident erinnerte die Anwesenden zudem an die in einem Monat anstehende Bundestagswahl und appellierte: „Nutzen Sie ihr Wahlrecht. Geben Sie ihre Stimme ab. Denn nur wenn wir unsere demokratischen Instrumente nutzen, können wir die Stärke unserer regionalen Wirtschaft bewahren und weiterentwickeln.“
Grußworte hielten Ministerpräsident des Landes Hessen, Boris Rhein, MdL, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Mike Josef.
Ministerpräsident Boris Rhein sagte: „Frankfurt ist die Finanzhauptstadt Deutschlands. Mehr als 50 Prozent des Umsatzes in Hessen wird im IHK-Bezirk Frankfurt von den ansässigen Unternehmen erwirtschaftet. Das ist beachtlich und verdeutlicht die Bedeutung der Wirtschaftsmetropole Frankfurt, die bundesweit die höchste Arbeitsplatzdichte als Großstadt aufweist. Die Unternehmen in Frankfurt und die IHK sind ein Stabilitätsanker für unseren Wohlstand.“
Oberbürgermeister Mike Josef sagte: „Frankfurt ist das wirtschaftliche Herz Deutschlands, eine internationale Drehscheibe für Finanzen, Handel und Innovation. Ich danke der IHK, allen Unternehmerinnen und Unternehmern, die mit ihrem stetigen Engagement dazu beitragen, dass unsere Stadt in diesen gesellschaftlich schwierigen Zeiten gut dasteht.“ Josef betont: „In Frankfurt gibt es viele positive Entwicklungen: Die Chemie- und Pharma-Branche zog bedeutende Investitionen an. Im Industriepark im Frankfurter Westen wird mehr als eine Milliarde Euro in eine neue Insulinproduktionsanlage investiert. Eine Ansiedlung wird im regionalen Produktionsverbund kommerziell grünes Lithium produzieren, den Grundstoff der Elektrifizierung. Die Messe Frankfurt steuert auf einen neuen Rekord zu. Am Flughafen wird ein neues Cargo-Center gebaut. Dort wie auch anderswo werden Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen. Unsere wirtschaftliche Stärke macht das soziale Frankfurt - von dem viele profitieren - möglich. Wir werden uns auf diesen Erfolgen auch nicht ausruhen.“

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