Kapitalmarktorientierte Reform der Altersvorsorge kann milliardenschwere Investitionen ermöglichen
13. Oktober 2025
Der Ausschuss Finanzdienstleistungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main spricht sich für den zügigen Ausbau der kapitalgedeckten Säule der Altersvorsorge aus. Die mangelnde Einbindung des Kapitalmarkts in das deutsche Rentensystem vernachlässige dessen Potenzial, auch über diesen Weg milliardenschwere Investitionen für die deutsche Wirtschaft zu ermöglichen. Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank werden in Deutschland ca. 2.200 Milliarden Euro als Bargeld oder auf niedrigverzinsten Konten gehalten. „Angesichts des riesigen Investitionsbedarfs der Unternehmen in Nachhaltigkeit und Digitalisierung wäre es überaus sinnvoll, das brachliegende deutsche Sparvermögen zu nutzen. Würde auch nur ein Bruchteil dieses Vermögens über attraktive kapitalmarktorientierte Altersvorsorgeprodukte zusätzlich in die Realwirtschaft investiert, könnte die deutsche Wirtschaft enorm profitieren“, sagte Dietmar Vogelsang, Vorsitzender des Ausschusses, in dessen diesjähriger Herbstsitzung.
„Damit dieses Kapital jedoch mobilisiert werden kann, bedarf es sowohl einer Reform der aktuellen Vorsorgeprodukte als auch einer flankierenden bürokratiearmen Regulierung. Andere europäische Länder sind in dieser Frage schon erheblich weiter“, so Vogelsang. Nicht zuletzt mit Blick auf die Belastung der Wirtschaft durch den Gesamtsozialversicherungsbeitrag, der die 40-Prozent-Grenze bereits überschritten hat und in den kommenden Jahren perspektivisch weiter ansteigen wird, sei eine Systemreform notwendig, die auch die Chancen des Kapitalmarkts nutzbar macht.
