Mehr ökonomische Bildung für hessische Schülerinnen und Schüler


11. Juni 2025
Der Versicherungsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main spricht sich für eine deutlich verbesserte Vermittlung wirtschaftlicher Grundlagen im Schulunterricht aus. „Wirtschafts- und Finanzthemen finden in den Lehrplänen immer noch zu wenig Beachtung“, kritisierte der Vorsitzende des Ausschusses, Volker Steck, in der diesjährigen Frühjahrssitzung, die in den Räumlichkeiten der Helvetia Versicherungen Deutschland stattfand. „Dabei müssen insbesondere junge Menschen über gute finanzielle und ökonomische Kompetenzen verfügen, um die tiefgreifenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft in ihren Auswirkungen zu übersehen und die damit verbundenen Herausforderungen – etwa mit Blick auf persönliche Absicherung, Altersvorsorge und Vermögensaufbau – zu bewältigen. In einem so komplexen Feld wird solides Wissen wirtschaftlicher Zusammenhänge für jeden Einzelnen immer wichtiger, um selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu handeln.“
Dr. Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut e.V. (DAI) vermittelte als Gastredner unter anderem wertvolle Einblicke zum Stand der ökonomischen Bildung in den einzelnen Bundesländern und den unterschiedlichen Schulformen. Dabei sprach er sich für ein eigenständiges, verpflichtendes Schulfach Wirtschaft mit einem festen Stundenkontingent aus. „Ökonomisches Wissen kann nicht erst im Erwachsenenalter erworben werden. Wir sollten der jungen Generation viel früher Kompetenzen vermitteln, damit sie die zahlreichen wirtschaftlichen und finanziellen Entscheidungen des täglichen Lebens – von der Kontoeröffnung und dem Umgang mit Bezahlsystemen über die Aufnahme von Krediten bis hin zur persönlicher Risiko- und Altersvorsorge – reflektiert treffen kann.“
Das IHK-Gremium, bestehend aus Vertretern der regionalen Versicherungswirtschaft, setzte sich mit den Ursachen und Folgen des Fachkräftemangels auseinander und diskutierte Vorschläge zur Fachkräftesicherung in der Assekuranz. Sie sehen eine starke ökonomische Bildung als Schlüssel, um Jugendlichen eine realistische Vorstellung von der Arbeitswelt zu ermöglichen und sie besser auf die Berufswahl vorzubereiten. Vor dem Hintergrund der umfangreichen Umbauarbeiten im Bereich der Verkehrsinfrastruktur und -anbindung erörterte der Ausschuss zudem die Frage, wie durch mobilitätsfördernde Maßnahmen die Verfügbarkeit von Fachkräften erhöht werden kann.