Bau- und Immobilienausschuss der IHK Frankfurt für weiteren Regulierungsabbau im Wohnungsbau


17. September 2025
In seiner Sitzung vom 16. September 2025 hat der Bau- und Immobilienausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main die Fortführung der hessischen Kommission „Innovation im Bau“ sowie die Erarbeitung eines Baupakets II ausdrücklich begrüßt.
„Der Entwurf zur Novellierung der Hessischen Bauordnung greift zentrale Empfehlungen der Kommission auf. Mit dem Baupaket I wurde ein wichtiger Schritt zur Deregulierung des Bauwesens in Hessen getan. Nun gilt es, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und das Baupaket II zügig auf den Weg zu bringen“, erklärt Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main.
Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist ein zentraler Treiber für wirtschaftliches Wachstum und nachhaltige Entwicklung in Hessen. Doch Flächenknappheit, überbordende Regulierung, langwierige Genehmigungsverfahren und steigende Kosten bremsen Investitionen und gefährden den dringend benötigten Wohnungsbau für die Fach- und Arbeitskräfte. In Hessen wurden 2024 nur knapp 15.000 Wohnungen fertiggestellt – ein Rückgang um fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Bürokratieabbau ist zur Kernaufgabe der Baupolitik geworden. Die Überarbeitung der Hessischen Bauordnung stellt einen entscheidenden Fortschritt dar: Vorschriften sollen gestrafft, Genehmigungsprozesse beschleunigt und die Eigenverantwortung von Bauherren gestärkt werden. „Die Arbeit der Kommission und das Baupaket I senden ein klares Signal: Eine Transformation der Bauwirtschaft ist möglich – wenn Politik, Wirtschaft und Forschung gemeinsam handeln. Hessen hat die Chance, Vorreiter einer neuen Ära des Bauens zu werden“, so Caspar.
Auch auf kommunaler Ebene sieht der Ausschuss Handlungsbedarf. „Satzungen, wie die Gestaltungssatzung Freiraum und Klima, die Milieuschutz- oder die Stellplatzsatzung behindern dringend benötigte Investitionen im Wohnungsbau“, betont Jürgen Conzelmann, Vorsitzender des IHK-Ausschusses Bau- und Immobilienwirtschaft. „Die Stadt Frankfurt sollte ihre Satzungen kritisch prüfen, modernisieren oder gegebenenfalls vollständig streichen.“
Die IHK Frankfurt am Main steht bereit, den Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft aktiv zu begleiten und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.