Rückzug der Bayer AG aus Frankfurt ist Alarmsignal IHK-Präsident Caspar: Standortschließung ist Weckruf zur Verbesserung der Rahmenbedingung für die Industrie
13. Mai 2025
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main wertet die Entscheidung der Bayer AG, ihren Standort im Industriepark Höchst bis 2028 aufzugeben, als schlechtes Signal für den Industriestandort FrankfurtRheinMain und als Weckruf für die Politik. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer plant innerhalb der kommenden drei Jahre die in Frankfurt beheimatete Produktion und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln in Teilen zu verkaufen und den Rest an andere Standorte zu verlagern. Bereits im vergangenen Jahr hatte die BASF SE angekündigt die Produktion von Pflanzenschutzmitteln am Standort Höchst einzustellen.
Die Bayer AG leidet nach eigenen Angaben unter Pflanzenschutzmittel-Generika außereuropäischer Hersteller, die ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu Preisen anbieten, die mitunter unter den Herstellungskosten in Europa liegen.
IHK-Präsident Ulrich Caspar sagte: „Der Industrie-Standort Deutschland wird durch zahlreiche staatlich bedingte Standort-Nachteile wie teure Energie, hohe Steuer- und Abgabenlast sowie Überregulierung und Bürokratie im internationalen Wettbewerb zurückgeworfen. Die Bundesregierung sollte unter Einbindung der EU-Kommission alles daran setzen, zeitnah die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Unsere Vorschläge hierzu liegen auf dem Tisch und sollten von der neuen Bundesregierung zügig aufgegriffen werden. Nur dann werden Industrieunternehmen künftig hier investieren und dem globalen Wettbewerbsdruck standhalten können."