Suchthilfezentrum in der Niddastraße: IHK Frankfurt am Main warnt vor Risiken für Wirtschaft und Standortattraktivität


14. April 2025
Die Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel und die Frankfurt Hotel Alliance haben sich mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Josef und Stadträtin Voitl gewandt. Darin fordern sie den von der Stadt geplanten Standort für ein neues Crack-Suchthilfezentrum, Niddastraße 76, zum Schutz der Betroffenen und des öffentlichen Raums noch einmal zu überdenken.
„Es ist aus Sicht der Wirtschaft zentral - sowohl hinsichtlich der Situation im öffentlichen Raum rund um den Hauptbahnhof als auch mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Frankfurt am Main, dass sich die Stadt Frankfurt des dringenden Problems rund um die Drogenszene im Bahnhofsviertel annimmt“, betont Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. „Die Herausforderungen rund um die Drogenproblematik im Bahnhofsviertel verlangen nach einem grundlegenden und mutigen Strategiewechsel. Gefragt ist eine Lösung, die dem Anspruch Frankfurts als lebenswerte, wirtschaftlich starke und international angesehene Metropole gerecht wird.”
Caspar hält den geplanten Standort in der Niddastraße 76 jedoch nicht für ideal. „Dieser befindet sich in einem besonders sensiblen Umfeld – in unmittelbarer Nähe zu zahlreichen Hotels, der Messe sowie stark frequentierten Fußwegen zwischen Innenstadt, Hauptbahnhof und Messe. Diese Lage birgt erhebliche Risiken für das Sicherheitsempfinden von Gästen, Mitarbeitenden und Passanten – und gefährdet die Aufenthaltsqualität im Viertel. Die Unternehmen vor Ort könnten durch eine Verlagerung der Drogenszene in diesem Bereich spürbar beeinträchtigt werden“, sagt Caspar.
Die Unterzeichner des Briefs schlagen einen offenen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Stadtplanung, Suchthilfe, Polizei, Unternehmen und Zivilgesellschaft vor, um in einem ergebnisorientierten Dialog eine tragfähige Lösung für das Viertel zu finden. Eine Entscheidung zugunsten eines Standortes innerhalb des Bahnhofsviertels ohne eine gründliche Prüfung realistischer Alternativen halten sie für fahrlässig.
„Wir unterstützen den Aufruf der Initiative zu einem offenen Austausch und die Einbindung der betroffenen vor Ort ausdrücklich“, so Caspar weiter. „Nur durch frühzeitige Einbindung der Gewerbetreibenden und Eigentümer kann eine Lösung entstehen, die langfristig akzeptiert und mitgetragen wird.“