Pandemie beeinträchtigt die Fachkräftenachfrage kurzfristig


22. Juli 2021
Die Corona-Pandemie hat sich nur kurzfristig negativ auf die Nachfrage nach Fachkräften ausgewirkt. Selbst im zweiten Krisenjahr 2021 übersteigt die Nachfrage das Angebot.
Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Fachkräftemonitor, der von der Initiative der Wirtschaftskammern in FrankfurtRheinMain PERFORM zum fünften Mal in Folge herausgegeben wurde. Demnach fehlen der Wirtschaft in der Metropolregion derzeit 19.000 Fachkräfte.
Die kommenden Jahre werden von einer relativ stabilen Arbeitsnachfrage bei zunehmend rückläufigem Angebot gekennzeichnet sein. Dadurch wächst sich die Fachkräftelücke zu einem echten Problem aus. Im Jahr 2035 könnten 436.000 offene Stellen
nicht besetzbar sein, weil es an qualifiziertem Personal fehlt.
Den Großteil machen dabei die fehlenden beruflich Qualifizierten aus (89 Prozent). Diese Entwicklung ist vor allem auf die hohe Attraktivität des Wirtschaftsstandortes und den Mangel an Bauland
für die von den Fachkräften dringend benötigten Wohnungen zurückzuführen. Mittel- und langfristig kommt der sich durchsetzende demografische Wandel hinzu.
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main und Sprecher der Initiative PERFORM, sagt dazu: „Die Ergebnisse machen uns die Notwendigkeit schnellen Handelns klar. Ein Schwerpunkt muss dabei auf der Stärkung der dualen Ausbildung und der Unterstützung der Ausbildungsbetriebe liegen. Besonders akut ist derzeit der
Mangel an Wohnraum für die Fachkräfte. Hier benötigen wir auch eine stärkere interkommunale und länderübergreifende Zusammenarbeit, damit ausreichend Bauland zur Verfügung gestellt werden kann, insbesondere in und in der Nähe der Einpendlerstädte
unserer Metropolregion mit ihren großen Arbeitsplatzangeboten. Mit der
PERFORM-Initiative möchten wir dazu einen Beitrag für die Region leisten.“
Über den Fachkräftemonitor:
Der Fachkräftemonitor liefert online unter www.fkm-perform.de aktuelle Informationen zur Fachkräftesituation im Rhein-Main-Gebiet. Auf der Website lässt sich die Entwicklung des Arbeitsmarktes der Metropolregion sowohl im akademischen wie im berufsbildenden
Bereich nach Berufsgruppen und Teilregionen bis zum Jahr 2035 analysieren.

Er informiert Unternehmen und Politik und kann damit Basis für Personalentscheidungen und geeignete politische Maßnahmen sein, um die Rahmenbedingungen für die regionale Wirtschaft anzupassen. Auch hilft er, sich über zukünftige Berufschancen in der Region zu informieren.