Wegzug der Samson AG schwerer Verlust für den Industriestandort


30. März 2021
Das Frankfurter Traditionsunternehmen Samson hat heute seinen Umzug nach Offenbach am Main in den kommenden Jahren bekanntgegeben. Auf dem Innovationscampus in Offenbach soll eine hochmoderne „Fabrik in der Stadt“ entstehen. „Dies ist ein herber Verlust für den Industriestandort Frankfurt am Main und schmälert den so vielfältigen Branchenmix in der Stadt“ so Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. „Umso schmerzlicher ist dies, da seitens der Verantwortlichen der Stadt Frankfurt enorm große Anstrengungen unternommen wurden, um Samson hier zu halten“ ergänzt Caspar. So war die Stadt unter anderem bereit, städtische Flächen an das Unternehmen zu veräußern und auch in der Nachbarschaft befindliche Unternehmen und Einrichtungen zu verlagern. Am Ende führten jedoch laut Samson die Gesamtheit der baulich-technischen Möglichkeiten am heutigen Standort, die wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen und auch die zeitliche Umsetzbarkeit zur Entscheidung für den neuen Standort in Offenbach.
„Der Wegzug von Samson zeigt einmal mehr, dass es im Stadtgebiet Frankfurts an Gewerbe- und Industrieflächen für die Neuansiedlung oder Erweiterung von Unternehmen fehlt“, betont Caspar. Bereits das räumlich-funktionale Entwicklungskonzept Gewerbe, das im Rahmen des Masterplans Industrie erarbeitet wurde, attestiert bis 2030 einen Gewerbeflächenbedarf außerhalb der Industrieparks von 128 ha bis 178 ha. Im Zuge der Fortschreibung des am 4. März 2021 beschlossenen Gewerbeflächenentwicklungsprogramms (GEP) wurde ferner ein Flächenpotenzial von 108 ha ermittelt. Im Saldo fehlen somit 20 bis 70 ha Fläche. „Und diese Zahl gilt auch nur unter der Annahme, dass es gelingt, ungenutzte und mindergenutzte Flächen zu aktivieren. In der Realität ist dies oftmals nur schwer erreichbar“, so Caspar. „Wir brauchen daher dringend neue und attraktive Gewerbeflächen. Im Hinblick auf die Koalitionsverhandlungen für den neuen Frankfurter Magistrat fordern wir daher, dass die im GEP vorgesehene Neuausweisung von Gewerbe- und Industrieflächen zügig in die Umsetzung geht“, stellt Caspar abschließend fest.