IHK: S5-Verlängerung von Friedrichsdorf nach Usingen trotz Kostensteigerungen zügig vorantreiben
28. Mai 2025
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main empfiehlt die dringend benötigte Verlängerung der S-Bahnlinie 5 zügig umzusetzen. Eine von Friedrichsdorf bis Usingen durchgehend verkehrende S5 ist für die Unternehmen und deren Mitarbeiter ein wichtiger Standortfaktor. Der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) hat am 27. Mai 2025 in der Verbandsversammlung mitgeteilt, die Kosten für die Elektrifizierung der Strecke zwischen Friedrichsdorf und Usingen seien aufgrund der allgemeinen Teuerung und erschöpfter Kapazitäten im Planungs- und Bauwesen in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.
„Diese Kostensteigerung sollte jedoch nicht dazu führen, dass die Umsetzung des Projekts, für das bereits seit letztem Jahr Baurecht herrscht, verschoben wird“, betont Susanne von Verschuer, Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, und führt weiter aus: „Für die Unternehmen im Taunus ist es von zentraler Bedeutung, dass sie für Ihre Arbeitskräfte und Kunden auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind. Ein S-Bahn-Anschluss bietet diese Erreichbarkeit, stärkt die gesamte Region und vernetzt diese noch besser .“
Die gestiegenen Fahrgastzahlen auf der entsprechenden Strecke belegen, dass die Bedeutung der Schiene in den vergangenen Jahren zugenommen hat. So hat die durchschnittliche Anzahl der täglichen Fahrgäste laut VHT von etwa 1.500 im Jahr 1989 auf aktuell über 11.000 Streckennutzer zugenommen. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist offenbar auch der Beschäftigtenzuwachs in den Kommunen Wehrheim, Neu-Anspach und Usingen. Zwischen 2007 und 2023 nahm dort die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um insgesamt über 40 Prozent zu. Während ausschließlich Usingen während des betrachteten Zeitraums einen Bevölkerungszuwachs verzeichnete, wurden die neu geschaffenen Arbeitsplätze zumeist mit Pendlern besetzt. Die Zahl der Einpendler stieg in Neu-Anspach um fast 80 Prozent, in Wehrheim um nahezu 70 Prozent und in Usingen um 20 Prozent.
„Um diese positive wirtschaftliche Entwicklung im Usinger Land zu stützen und weiteres Wachstum zu ermöglichen, sollte dieses Projekt entsprechend zeitnah umgesetzt werden“, betont IHK-Vizepräsidentin von Verschuer auf den Punkt.
Mit der Elektrifizierung der Strecke zwischen Friedrichsdorf und Usingen, inklusive des Ausbaus eines zweigleisigen Abschnitts für Begegnungsverkehr, soll eine direkte S-Bahn-Verbindung zwischen den Taunuskommunen und der Frankfurter Innenstadt hergestellt werden. Derzeit müssen Fahrgäste in Bad Homburg oder in den Hauptverkehrszeiten am Frankfurter Hauptbahnhof umsteigen.