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Einstiegsqualifizierung

Was ist eine Einstiegsqualifizierung?

Junge Menschen erhalten mit der Einstiegsqualifizierung (EQ) die Möglichkeit, in einem Zeitraum von vier bis zwölf Mo­naten Teile eines Ausbildungsberufes, einen Betrieb und das Berufsleben kennenzulernen. Die Einstiegsqualifizierung dient als Türöffner für Ausbildung oder Beschäftigung.
EQs bieten Chancen für junge Menschen, die noch nicht voll für eine klassische Ausbildung geeignet sind – auch für geflüchtete junge Menschen. Die Einstiegsqualifizierung wird in der Regel in Vollzeit durchgeführt. Sie ist aber auch in Teilzeit von mindestens 20 Stunden möglich, um Kinder zu erziehen, Familienangehörige zu pflegen oder um einen Sprachkurs zu besuchen. Auch für junge Menschen mit Behinderungen ist es möglich, eine Einstiegsqualifizierung zu absolvieren.
Junge Menschen mit Unterstützungsbedarf können während einer Einstiegsqualifizierung Sprachförderung und gezielten Nachhilfeunterricht erhalten. Hierfür stehen Maßnahmen der Assistierten Ausbildung zur Verfügung. Diese werden von der Agentur für Arbeit kostenfrei angeboten.
Mehr als 100 verschiedene EQs werden inzwischen angeboten.

Wie profitieren Unternehmen?

Die betriebliche Einstiegsqualifizierung ist für Ju­gendliche und Betriebe eine große Chance. Mehr als die Hälfte der ­Absolventen erhalten im Anschluss einen Ausbildungsplatz. Gerade für Leistungsschwächere sind EQs somit eine hervorragende Brücke in eine betrieb­liche Ausbildung. Warum die EQ ein Erfolgsmodell ist, hat gute Gründe:
  • Durch die demografische Wende und den Trend zum Studium wird es für die Unternehmen immer schwieriger, Ausbildungsplätze zu besetzen. Dadurch wird die Möglichkeit, mit EQs auch Jugendlichen mit schlechteren Noten eine Chance zu geben, interessanter.
  • Betriebe müssen sich nicht sofort für die Dauer einer kompletten Ausbildung binden und erfahren während einer EQ mehr über junge Menschen, als Schulzeugnisse aussagen.
  • Noch nicht ausbildende Betriebe können mit Hilfe von EQs in die Ausbildung einsteigen.
  • Einstiegsqualifizierungen sind aus allen Berufen ableitbar. Wenn für Ihr Unternehmen noch nicht das passende Angebot existiert, unterstützen wir Sie gerne.
  • EQs können abhängig von der Entwicklung der jungen Menschen und den betrieblichen Gegebenheiten flexibel gestaltet werden.
  • Bieten Sie jungen Menschen, die noch nicht voll ausbildungsreif sind, eine Chance! Damit ist auch ein Imagegewinn für Ihr Unternehmen verbunden.

Was müssen Unternehmen tun?

  1. Sie schließen mit dem jungen Menschen einen Vertrag über die Einstiegsqualifizierung. Vertragsmuster und Beispiele für Einstiegsqualifizierungen finden Sie unten auf dieser Seite.
  2. Sie setzen die jungen Menschen in Ihrem Unternehmen ein und vermitteln die fachspezifischen und sozialen Kompeten­zen. Die Jugendlichen verpflichten sich zu lernen.
  3. Die Agentur für Arbeit bezuschusst die Vergütung der EQ. Sie stellen einen Antrag auf Zuschuss zur Vergütung bei der Agentur für Arbeit. Der Zuschuss wird regelmäßig angepasst. Die Betriebe tragen die Sach­ und Personalkosten der EQ.
  4. Sie melden den jungen Menschen bei der Krankenkasse und der Berufsgenossenschaft an.
  5. Sie stellen am Ende der Einstiegsqualifizierung ein betriebli­ches Zeugnis aus, bewerten die Leistungen und senden eine Kopie des Zeugnisses an die IHK.
  6. Die IHK vergibt ein Zertifikat, das den Übergang in eine späte­re Ausbildung oder Berufstätigkeit erleichtert.
  7. Besonders attraktiv für die Jugendlichen und die Unterneh­men: Bei einer anschließenden Berufsausbildung nach der Einstiegsqualifizierung kann die Ausbildungszeit verkürzt werden.

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Sascha Sandner
Aus- und Weiterbildung
Ausbildungsberatung