Chemische Industrie (FrankfurtRheinMain)

Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der chemischen Industrie in der Metropolregion FrankfurtRheinMain zur konjunkturellen Entwicklung.
Positive Erwartungen aus dem Frühsommer haben sich nicht erfüllt
Im Frühsommer 2025 hatten sich die Erwartungen in der chemischen Industrie der Metropolregion FrankfurtRheinMain deutlich verbessert. Der wachsende Optimismus ist jedoch im Herbst 2025 wieder in Pessimismus umgeschlagen. Die Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland sind weiter rückläufig, so dass zum dritten Quartal 2025 zahlreiche Chemieunternehmen in FrankfurtRheinMain ihre Produktion weiter gedrosselt haben. Zu dem Nachfragerückgang haben neben der schleppenden Industriekonjunktur in Deutschland und Europa vor allem die schlechte Wettbewerbsposition in der heimischen Chemieindustrie sowie weltweite Überkapazitäten geführt. Besonders deutlich fiel der Produktionsrückgang in der Grundstoffchemie aus.
Keine Aussicht auf kurzfristige Besserung
Für die kommenden Monate besteht aus Sicht der Unternehmen keine Aussicht auf Besserung. Der IHK-Erwartungsindikator sinkt von plus 17 auf minus 3 Punkte. Auch die Geschäftslage wird wesentlich negativer beurteilt als noch im Frühsommer. Der IHK-Geschäftslageindikator sinkt gegenüber der Vorumfrage von minus vier auf minus 29 Punkte. Neben der schwachen Nachfrage aus dem In- und Ausland belasten hohe Kosten und sinkende Erzeugerpreise die Branche. Nahezu jeder zweite Betrieb sieht in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen eines der Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Dabei spielen auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in der Energiepolitik eine zentrale Rolle. 68 Prozent der Chemieunternehmen in FrankfurtRheinMain sehen in den politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen eines der Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich).
Schwache Nachfrage, hohe Arbeitskosten und Überkapazitäten führen zu Stellenabbau
Als weiteres wirtschaftliches Risiko werden zunehmend die Belastung durch hohe Arbeitskosten gesehen; mehr als jedes zweite Unternehmen sieht hierin ein Hauptrisiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Hinzu kommen unausgelastete Kapazitäten. Die Kapazitätsauslastung in der Chemiebranche liegt derzeit lediglich bei rund 70 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Stellenabbau in der Chemieindustrie der Metropolregion zu rechnen. Der IHK-Beschäftigungsindikator sinkt gegenüber der Vorumfrage kräftig um 47 auf minus 38 Punkte. Schwach ist derzeit auch die Investitionsbereitschaft. In den kommenden Monaten ist mit einem Rückgang der Investitionstätigkeit zu rechnen. Hauptmotiv für geplante Investitionen sind derzeit neben dem Ersatzbedarf Rationalisierungsmaßnahmen.

Chemische Industrie | FrankfurtRheinMain | IHK-Indikatoren

IHK-Indikatoren
Mai 2025
(2025-II)
Okt 2025
(2025-III)
Veränderung
Auftragseingänge Inland
-17
-28
-11
Auftragseingänge Ausland
-17
-12
+5
Geschäftslage
-4
-29
-25
Geschäftserwartungen
+17
-3
-20
Exporterwartungen
-15
-19
-4
Investitionsvolumen
+4
-27
-31
Beschäftigung
+9
-38
-47

Chemische Industrie | FrankfurtRheinMain | Diagramme

Chemische Industrie | FrankfurtRheinMain | Trendprognose für die nächsten 6 Monate


Produktion

Investitions-
volumen

Beschäftigung

Export
sinkend sinkend sinkend sinkend