Chemische Industrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der chemischen Industrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Geringe Dynamik auf den Chemiemärkten
Zum Jahresanfang 2025 war die Nachfrage nach chemischen Produkten in Hessen regelrecht eingebrochen. Im Frühsommer 2025 zeigt sich jedoch allmählich eine Erholung. Insgesamt ist aber die Auftragslage noch verhalten. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Inland liegt mit minus 12 Punkten ebenso weiterhin im negativen Bereich wie der IHK-Auftragseingangsindikator für das Ausland (minus 18 Punkte). Auftragsrückgänge waren zuletzt vor allem bei anorganischen Grundchemikalien sowie Wasch- und Körperpflegemitteln zu verzeichnen, während die Nachfrage nach Polymeren, Fein- und Spezialchemikalien sowie Petrochemiekalien zulegte.
Negative Exporterwartungen
Insgesamt hat sich die Stimmung in der Branche gegenüber dem Jahresanfang etwas aufgehellt. Der IHK-Geschäftslageindikator steigt von minus 28 auf minus 12 Punkte; der IHK-Indikator der Geschäftserwartungen nimmt um 21 Punkte auf minus 18 Punkte zu. Das Geschäftsklima ist somit besser als noch am Jahresanfang, bleibt aber weiterhin getrübt. Große Sorge bereitet den Unternehmen der hessischen Chemiewirtschaft insbesondere die aggressive US-Zollpolitik, aber auch die vielen weiteren Krisenherde weltweit. In den letzten Monaten haben die OECD und der IWF ihre Prognosen für die Weltwirtschaft und den Welthandel bereits nach unten korrigiert, die USA stehen am Rande einer Rezession (bei gleichzeitig steigender Inflation), und die chinesische Wirtschaft verliert weiter an Schwung. Für die kommenden Monate rechnen daher die Chemieunternehmen mit einem Rückgang des Exportgeschäfts. Im Frühsommer 2025 notiert der IHK-Indikator der Exporterwartungen mit minus 29 Punkten deutlich im negativen Bereich.
Produktinnovationen wichtigstes Investitionsmotiv
Zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit setzen die hessischen Chemieunternehmen besonders auf die Entwicklung von Produktinnovationen. 63 Prozent der Betriebe geben aktuell „Produktinnovationen“ als Hauptmotiv für ihre Investitionsentscheidungen an. Insgesamt hat sich die Investitionsbereitschaft im Frühsommer 2025 verbessert. Der IHK-Investitionsindikator steigt gegenüber dem Jahresanfang um 17 auf plus 6 Punkte. Für den Arbeitsmarkt zeigen sich jedoch keine positiven Signale. Der IHK-Beschäftigungsindikator notiert bei minus 24 Punkten. Für die kommenden Monate ist daher mit einem Beschäftigungsabbau in der hessischen Chemieindustrie zu rechnen.
Chemische Industrie | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Jan 2025
(2025-I)
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
-50
|
-12
|
+38
|
| Auftragseingänge Ausland |
-33
|
-18
|
+15
|
| Geschäftslage |
-28
|
-12
|
+16
|
| Geschäftserwartungen |
-39
|
-18
|
+21
|
| Exporterwartungen |
-33
|
-29
|
+4
|
| Investitionsvolumen |
-11
|
+6
|
+17
|
| Beschäftigung |
-39
|
-24
|
+15
|
Chemische Industrie | Hessen | Diagramme
Chemische Industrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| sinkend | stagnierend | sinkend | sinkend |
