Industrienahe Dienstleister (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der industrienahen Dienstleister in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Schwache Auftragslage im verarbeitenden Gewerbe belastet Dienstleister
Die schwache Auftragslage und der Rückgang der Produktion im verarbeitenden Gewerbe belasten auch die industrienahen Dienstleister in Hessen. Vor allem der Großhandel mit Industriegütern bzw. der Produktionsverbindungshandel verzeichnete in den ersten Monaten des Jahres 2025 Umsatzrückgänge. Auch der Abwärtstrend in der Logistik hat sich im Frühsommer noch fortgesetzt, allerdings mit nachlassender Dynamik. Besser entwickelten sich die Umsätze hingegen bei IT-Dienstleistern sowie Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. Diese Branchen profitieren von einer nach wie vor stabilen Nachfrage sowie den digitalen Transformationsprozessen.
IHK-Geschäftsklimaindex bleibt unter der 100-Punkte-Marke
Gegenüber dem Jahresanfang hat sich die Stimmung bei den industrienahen Dienstleistern nur geringfügig aufgehellt. Der IHK-Geschäftsklimaindex steigt leicht um fünf auf 98 Punkte. Eine Trendwende zeichnet sich nicht ab. Der IHK-Erwartungsindikator notiert zwar um sieben Punkte höher als zum Jahresanfang; er bleibt aber mit minus sieben Punkten im negativen Bereich. Etwas optimistischer für die kommenden Monate sind u. a. Wirtschafts- und Unternehmensberater sowie IT-Unternehmen. Auch die Verkehrswirtschaft blickt aktuell nicht mehr so pessimistisch auf die kommenden Monate wie noch zum Jahresanfang. Nicht wesentlich verbessert haben sich hingegen die Erwartungen im Großhandel für Industriegüter.
Unsicherheit über zukünftige Nachfrageentwicklung belastet
Wie wird sich die Nachfrage aus der Industrie in den kommenden Monaten entwickeln? Diese Frage lässt sich für zahlreiche industrienahe Dienstleister zurzeit nur unter großer Unsicherheit beantworten. Sehr viel wird davon abhängen, was von Trumps protektionistischen Drohungen tatsächlich in die Tat umgesetzt wird. Hohe Zölle auf deutsche Industrieexporte würden sich auch massiv auf die Dienstleistungsbranche in Hessen auswirken und Umsätze sowie Arbeitsplätze gefährden. Zudem ist auch noch offen, welche Maßnahmen die neue Bundesregierung zur Stärkung des Industriestandorts umsetzen wird. In Hessen hängt ein großer Teil der Beschäftigten von einem international wettbewerbsfähigen Industriestandort Deutschland ab. Für die kommenden Monate dürfte zumindest die Zahl der Beschäftigten bei den industrienahen Dienstleistern leicht rückläufig sein. Der IHK-Beschäftigungsindikator notiert bei minus vier Punkten. Zum Jahresanfang hatte er noch bei minus sieben Punkten gelegen. Ein Stellenabbau ist vor allem in der Verkehrswirtschaft und Lagerei sowie im Großhandel mit Industriegütern zu erwarten.
Industrienahe Dienstleister | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Jan 2025
(2025-I)
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Geschäftslage |
0
|
+3 |
+3
|
| Geschäftserwartungen |
-14
|
-7
|
+7
|
| Exporterwartungen |
-14
|
-16
|
-2
|
| Investitionsvolumen |
-12
|
-9
|
+3
|
| Beschäftigung |
-7
|
-4
|
+3
|
Industrienahe Dienstleister | Hessen | Diagramme
Industrienahe Dienstleister| Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Umsätze
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| leicht sinkend | leicht sinkend | leicht sinkend | sinkend |
