Metallindustrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der Metallindustrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Geschäftsklimaindex notiert auf sehr niedrigem Niveau
Die hessische Metallindustrie befindet sich in der Rezession. Die Aufträge aus dem In- und Ausland gingen auch im Herbst 2025 weiter zurück. Die IHK-Auftragseingangsindikatoren für das In- und Ausland liegen mit minus 35 bzw. minus 40 Punkten weit im negativen Bereich. Zudem sanken Produktion und Erlöse im dritten Quartal 2025 deutlich. Die Metallerzeugung und -verarbeitung ist eng mit den übrigen industriellen Lieferketten verbunden. Zu den Hauptkunden zählen insbesondere die Automobilindustrie als größten Abnehmer von Stahl, Aluminium und weiteren Metallen sowie Bedarfen für Karosserien, Motoren, Getrieben etc., der Maschinen- und Anlagenbau (z. B. Rahmen, Gehäuse, Achsen, Werkzeuge etc.) sowie der Hoch- und Tiefbau, alles Branchen, die gerade selbst vor großen Herausforderungen stehen. So verwundert es auch nicht, dass das Geschäftsklima in der Metallindustrie schlecht bleibt. Der IHK-Geschäftsklimaindex verharrt bei 84 Punkten auf sehr niedrigem Niveau.
Geschäftslage wird sich voraussichtlich weiter verschlechtern
Angesichts der schwachen Nachfrage sowie hohen Kostenbelastung ist der Anteil der Unternehmen hoch, die ihre Geschäftslage negativ beurteilen. 42 Prozent der Unternehmen der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie 36 Prozent der Hersteller von Metallerzeugnissen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als „schlecht“. Gegenüber dem Frühsommer 2025 hat sich die Lagebeurteilung noch einmal deutlich verschlechtert: Der IHK-Geschäftslageindikator sinkt von minus 12 auf minus 23 Punkte. Zudem ist für die kommenden Monate keine Besserung in Sicht. Der IHK-Erwartungsindikator verharrt bei minus sieben Punkten im negativen Bereich. Allerdings macht sich bei den Unternehmen der Metallerzeugung und -bearbeitung zumindest ein gewisser Optimismus breit, dass es in den kommenden Monaten nicht noch schlechter werden wird. Anders als bei den Unternehmen der Metallerzeugung liegt hier der Erwartungsindikator wieder leicht im positiven Bereich.
Zahl der Beschäftigten sinkt gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent
Sorge bereitet den Unternehmen die zunehmenden Kostenbelastungen. Neben den hohen Energiekosten belastet das nach wie vor hohe Preisniveau für wichtige Industriemetalle. Hinzu kommt der zuletzt kräftige Anstieg der Arbeitskosten, der zusätzlich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Metallunternehmen gefährdet. 53 Prozent der Betriebe sehen in den hohen Arbeitskosten derzeit eines der Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich). Im Vergleich zum Vorjahr (Stichtag 31.03.) ist die Beschäftigung in der Metallindustrie in Hessen stark gesunken. Zum 31.03.2024 waren noch 58.346 Personen in dieser Branche sozialversicherungspflichtig beschäftigt, zum 31.03.2025 waren es nur noch 54.832. Dies entspricht einem Beschäftigungsrückgang von sechs Prozent. Der Arbeitsplatzabbau dürfte sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Der IHK-Beschäftigungsindikator notiert mit minus 21 Punkten deutlich im negativen Bereich.
Metallindustrie | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Okt 2025
(2025-III)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
-24
|
-35
|
-11
|
| Auftragseingänge Ausland |
-16
|
-40
|
-24
|
| Geschäftslage |
-12
|
-23
|
-11
|
| Geschäftserwartungen |
-10
|
-7
|
+3
|
| Exporterwartungen |
-25
|
-29
|
-4
|
| Investitionsvolumen |
-12
|
-18
|
-6
|
| Beschäftigung |
-17
|
-21
|
-4
|
Metallindustrie | Hessen | Diagramme
Metallindustrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| sinkend | sinkend | sinkend | sinkend |
