Metallindustrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der Metallindustrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Deutliche Umsatzrückgänge
Im Jahr 2024 musste die hessische Metallindustrie preisbereinigt Umsatzrückgänge verbuchen. Besonders betroffen waren hiervon die Metallerzeuger. Auch im Jahr 2025 hat sich die negative Entwicklung fortgesetzt; die Auftragseingänge gingen in den ersten fünf Monaten zurück. Allerdings hat sich der Negativtrend zuletzt abgeschwächt. Der IHK-Auftragsindikator für das Inland liegt im Frühsommer 2025 bei minus 23 Punkten (Jahresanfang minus 45 Punkte), der entsprechende Auslandsindikator bei minus 16 Punkten (Jahresanfang minus 37 Punkte). Für die kommenden Monate ist daher mit einem Rückgang der Produktion zu rechnen. Dies ist vor allem die Folge negativer Entwicklungen in wichtigen Absatzmärkten, so etwa bei den Automobilzulieferern, dem Maschinenbau und der Elektrobranche. Hinzu kommt die hohe Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung des Welthandels.
Hohe Arbeits- sowie Energie- und Rohstoffkosten belasten
Zudem stehen die Unternehmen der hessischen Metallindustrie unter einem hohen Kostendruck. Jeweils gut 60 Prozent der Unternehmen sehen in den hohen Arbeitskosten sowie den Energie- und Rohstoffpreisen die Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich). Neben den hohen Energiekosten belastet die jüngste Preisentwicklung bei einzelnen, wichtigen Industriemetallen. So war im ersten Quartal 2025 ein besonders starker Preisanstieg bei Wismut, Rhodium, Kobalt und Zinn zu verzeichnen.
Starke Investitionszurückhaltung
Die hohe Kostenbelastung führt dazu, dass insbesondere energieintensive Teilbranchen der Metallindustrie verstärkt über Verlagerungen von Investitionen ins Ausland nachdenken. Die Bereitschaft, in den hessischen Standort zu investieren, ist zurzeit gering. Der IHK-Investitionsindikator liegt aktuell bei minus 12 Punkten. Dabei konzentriert sich die Investitionstätigkeit vorrangig auf den Ersatzbedarf. 72 Prozent der Betriebe nennen den Ersatzbedarf als Hauptmotiv für die geplanten Investitionen in den kommenden Monaten (Mehrfachnennungen waren möglich). Die schwierige Absatzsituation und die hohe Kostenbelastung, insbesondere auch bei den Arbeitskosten, führen aktuell auch zu einem Stellenabbau in der Branche. Jeder vierte Betrieb möchte Arbeitsplätze abbauen, lediglich acht Prozent zusätzliche Stellen schaffen.
Metallindustrie | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Jan 2025
(2025-I)
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
-45
|
-23
|
+22
|
| Auftragseingänge Ausland |
-37
|
-16
|
+21
|
| Geschäftslage |
-18
|
-12
|
+6
|
| Geschäftserwartungen |
-15
|
-10
|
+5
|
| Exporterwartungen |
-20
|
-25
|
-5
|
| Investitionsvolumen |
-32
|
-12
|
+20
|
| Beschäftigung |
-23
|
-16
|
+7
|
Metallindustrie | Hessen | Diagramme
Metallindustrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| sinkend | leicht sinkend | sinkend | sinkend |
