Nahrungs- und Futtermittelindustrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der Nahrungs- und Futtermittelindustrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Preisbereinigt leichte Umsatzrückgänge
Zum Jahresanfang 2025 hatte sich die Auftragslage in der hessischen Nahrungs- und Futtermittelindustrie deutlich verschlechtert, mit der Folge, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres preisbereinigt die Umsätze zurückgingen. Inzwischen hat sich die Auftragslage aber wieder leicht verbessert. Das gilt insbesondere für die Exportmärkte. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Ausland ist gegenüber dem Jahresanfang um 22 auf null Punkte gestiegen; der IHK-Auftragseingangsindikator legt leicht um vier auf minus 8 Punkte zu.
Gedämpfte Exporterwartungen
Für die kommenden Monate befürchten die Unternehmen jedoch, dass sich der Aufwärtstrend bei den Exporten nicht fortsetzen wird. Der IHK-Indikator der Exporterwartungen sinkt kräftig um 24 auf minus 11 Punkte. Die wichtigsten Abnehmerländer der heimischen Lebensmittelindustrie gemessen an den Ausfuhren in Euro sind die EU-Länder Niederlande, Frankreich, Italien, Polen und Österreich und danach – außerhalb der EU – das Vereinigte Königreich. Aus diesen Ländern dürften für die kommenden Monate keine wesentlichen Wachstumsimpulse kommen. Zudem besteht die Sorge, dass sich das zuletzt starke Wachstum der Auslandsumsätze in China nicht fortsetzen könnte.
Hohe Preissensibilität der Konsumenten
Trotz der zuletzt gestiegenen Reallöhne zeigt sich bei den Konsumenten eine ausgeprägte Kaufzurückhaltung. Aufgrund der hohen Preissteigerungen bei Lebensmitteln ist die Preissensibilität der Konsumenten hoch. Beim Kaufverhalten hat sich der Trend der letzten Jahre zu höherwertigen Lebensmitteln ein wenig abgeschwächt. Zudem steigt die Nachfrage nach Fleischprodukten, insbesondere Geflügel, wieder an. Auf dem Getränkemarkt zeigen sich deutliche Verschiebungen. Der Absatz von Mineralwasser ist seit dem Rekordjahr 2018 zurückgegangen, weil preisgünstigere Alternativen wie Leitungswasser oder Wassersprudler zunehmend genutzt werden. Stärker noch ist der Bierabsatz zurückgegangen und stellt die hessischen Brauereien zunehmend vor Herausforderungen. Hingegen verzeichnen Bio-Getränke und pflanzliche Milchalternativen deutliche Absatzzuwächse. Für die kommenden Monate geht die hessische Nahrungs- und Futtermittelindustrie von einem stabilen Geschäft aus. Der IHK-Indikator der Geschäftserwartungen steigt gegenüber dem Jahresanfang um 15 auf minus vier Punkte. Dennoch dürfte die Beschäftigung zurückgehen. Der IHK-Beschäftigungsindikator notiert im Frühsommer 2025 bei minus 15 Punkten.
Nahrungs- und Futtermittelindustrie | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Jan 2025
(2025-I)
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
-12
|
-8
|
+4
|
| Auftragseingänge Ausland |
-22
|
0
|
+22
|
| Geschäftslage |
-4
|
-8
|
-4
|
| Geschäftserwartungen |
-19
|
-4
|
+15
|
| Exporterwartungen |
+13
|
-11
|
-24
|
| Investitionsvolumen |
-7
|
-27
|
-20
|
| Beschäftigung |
-7
|
-15
|
-8
|
Nahrungs- und Futtermittelindustrie | Hessen | Diagramme
Nahrungs- und Futtermittelindustrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| stagnierend | sinkend | sinkend | stagnierend |
