Industrie-Konjunktur in FrankfurtRheinMain

Der Geschäftsklimaindex in der Industrie verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in der Metropolregion FrankfurtRheinMain zur konjunkturellen Entwicklung.
Schwieriges internationales und nationales Umfeld
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer mehrjährigen Phase der Stagnation. 2024 schrumpfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet der Sachverständigenrat in Deutschland mit einem „Nullwachstum“, während für den Euro-Raum insgesamt ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent und für die globale Wirtschaft von 2,1 Prozent prognostiziert wird. Die anhaltend schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist insbesondere auf den Rückgang der Produktion und Wertschöpfung in der Industrie zurückzuführen. Strukturelle Defizite belasten die heimische Industrie. Dazu gehören bürokratische Hemmnisse und die hohe Steuerlast sowie die im internationalen Vergleich überdurchschnittlichen Energie- und Arbeitskosten. Über 60 Prozent der Industrieunternehmen in FrankfurtRheinMain sehen in diesen Faktoren jeweils eines der Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich).
Industrieproduktion geht weiter zurück
Die Umfragewerte in der Industrie der Metropolregion FrankfurtRheinMain sind im Frühsommer 2025 nicht mehr ganz so schlecht wie noch zum Jahresanfang. Eine wirtschaftliche Belebung ist aber nicht in Sicht. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Inland bleibt mit minus 16 Punkten ebenso im negativen Bereich wie der IHK-Auftragseingangsindikator für das Ausland (minus 18 Punkte). Daher ist auch in den kommenden Monaten mit einem weiteren Rückgang der Produktion zu rechnen. Der IHK-Geschäftsklimaindex steigt zwar leicht um sieben Punkte, bleibt aber mit 89 Punkten deutlich unter der 100 Punkte-Marke. Aktuell beurteilen 26 Prozent der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ihre Geschäftslage als „schlecht“ und lediglich 15 Prozent als „gut“ (59 Prozent als „befriedigend“). Damit hat sich der Anteil derjenigen Unternehmen, die ihre Situation als „schlecht“ beurteilen, gegenüber dem Jahresanfang um acht Prozentpunkte reduziert. Für die kommenden Monate erwarten jedoch lediglich 16 Prozent eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, während 26 Prozent eine Verschlechterung befürchten. Sorge bereitet den Unternehmen zunehmend das Exportgeschäft. Die Vereinigten Staaten sind für viele Industriebranchen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain der wichtigste Einzel-Exportmarkt. Daher wirkt sich auf die Region die chaotische Außenwirtschaftspolitik der Trump-Administration besonders negativ aus. Trotz zuletzt wieder leicht anziehender Geschäfte mit wichtigen EU-Nachbarländern, sinkt der IHK-Indikator der Exporterwartungen gegenüber der Vorumfrage um einen auf minus 14 Punkte.
Beschäftigungsabbau zu erwarten
Die schwache Nachfragesituation sowie die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung führt dazu, dass die Unternehmen planen, Arbeitsplätze abzubauen. Im Frühsommer 2025 möchten 29 Prozent der Industriebetriebe Arbeitsplätze abbauen; lediglich zehn Prozent neue Stellen schaffen. Insbesondere in der Textilindustrie, der Glasindustrie, im Maschinenbau sowie bei den Herstellern von Kraftfahrzeugen ist mit einem kräftigen Abbau von Arbeitsplätzen zu rechnen. Anders sieht es hingegen in der Pharmaindustrie der Metropolregion FrankfurtRheinMain aus, die sich weiterhin auf Expansionskurs befindet. Auch der sonstige Fahrzeugbau erhöht seine Personalkapazitäten.
Geringe Investitionsbereitschaft
Die Investitionsbereitschaft bleibt im verarbeitenden Gewerbe der Metropolregion FrankfurtRheinMain gering. 38 Prozent der Unternehmen planen, ihr Investitionsvolumen zu reduzieren; lediglich 23 Prozent wollen in den kommenden Monaten ihre Investitionsausgaben erhöhen. Nach dem Ersatzbedarf spielen Rationalisierungsmaßnahmen die zentrale Rolle bei den Investitionsentscheidungen. 38 Prozent der Betriebe geben als Hauptmotiv für ihre Investitionen „Rationalisierungen“ an; 28 Prozent nennen „Produktinnovationen“ und 19 Prozent „Umweltschutz“ sowie 17 Prozent „Kapazitätserweiterungen“ (Mehrfachnennungen waren möglich).

Industrie | FrankfurtRheinMain | IHK-Indikatoren

IHK-Indikatoren
Jan 2025
(2025-I)
Mai 2025
(2025-II)
Veränderung
Auftragseingänge Inland
-38
-22
+16
Auftragseingänge Ausland
-29
-18
+11
Geschäftslage
-19
-11
+8
Geschäftserwartungen
-17
-10
+7
Exporterwartungen
-13
-14
-1
Investitionsvolumen
-22
-16
+6
Beschäftigung
-21
-19
+2

Industrie | FrankfurtRheinMain | Diagramme

Industrie | FrankfurtRheinMain | Trendprognose für die nächsten 6 Monate


Produktion

Investitions-
volumen

Beschäftigung

Export
sinkend sinkend sinkend sinkend