Industrie-Konjunktur im IHK-Bezirk Frankfurt am Main

Stimmung trübt sich wieder ein

Im Frühsommer 2025 hat sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe des IHK-Bezirks Frankfurt am Main leicht verbessert. Inzwischen hat sie sich jedoch wieder merklich eingetrübt. Der IHK-Geschäftsklimaindex sinkt gegenüber der Vorumfrage kräftig um neun auf 84 Punkte. Die aktuelle Geschäftslage wird inzwischen von jedem dritten Unternehmen als „schlecht“ beurteilt, lediglich 18 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als „gut“ (49 Prozent beurteilen die Lage als „befriedigend“). Vor allem das Inlandsgeschäft verlief für die meisten Industriebetriebe im IHK-Bezirk Frankfurt am Main rückläufig. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Inland notiert bei minus 29 Punkten. Stabilisiert hat sich jedoch das Exportgeschäft. Der IHK-Auftragseingangsindikator steigt gegenüber der Vorumfrage um 16 Punkte, bleibt mit minus sieben Punkten aber weiterhin im negativen Bereich. Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes keine Impulse vom Exportgeschäft. Der IHK-Indikator sinkt wieder auf nunmehr minus acht Punkte.

Wachstumsimpulse durch die Wirtschaftspolitik werden bislang nicht erwartet

Die Eintrübung des Geschäftsklimas ist vor allem auf die wieder deutlich verschlechterten Erwartungen zurückzuführen. 30 Prozent der Industriebetriebe im IHK-Bezirk befürchten, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten verschlechtern wird, lediglich 12 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer Lage. Vor allem die anhaltende Nachfrageschwäche im Inland wird von den Unternehmen mit Sorge gesehen. 54 Prozent der Industriebetriebe im Kammerbezirk nennen die Inlandsnachfrage als Hauptrisiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem die Produzenten von Investitionsgütern sehen zudem die nachlassende Nachfrage aus dem Ausland als Hauptrisikofaktor. Bislang zeigen sich bei den Erwartungen der Unternehmen keine Impulse durch die beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung wie der Förderung von Investitionen (dem so genannten „Investitionsbooster“) oder der schuldenfinanzierten Finanzierung in Infrastrukturmaßnahmen und Klimaschutz, was auch nicht verwundert, da die bisherigen Beschlüsse keine nennenswerten Wachstumsimpulse liefern.

Investitionsbereitschaft sinkt deutlich

Gegenüber dem Frühsommer 2025 hat sich die Investitionsbereitschaft stark abgeschwächt. Der IHK-Investitionsindikator sinkt um 20 auf minus 17 Punkte, so dass in den kommenden Monaten mit einem Rückgang des Investitionsvolumens im IHK-Bezirk zu rechnen ist. Vor allem die Produzenten von Vorleistungsgütern fahren ihre Investitionen massiv zurück. 49 Prozent der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes nennen den „Ersatzbedarf“ als Hauptmotiv, 36 Prozent „Rationalisierungsmaßnahmen“, 30 Prozent „Produktinnovationen“ und nur noch 18 Prozent „Kapazitätserweiterungen“ (Mehrfachnennungen waren möglich).

Beschäftigungswachstum in den letzten Monaten – jetzt aber Trendwende

Die Beschäftigungsentwicklung im verarbeitenden Gewerbe des IHK-Bezirks verlief zuletzt deutlich günstiger als im bundesdeutschen oder hessischen Durchschnitt. Die Zahl der Beschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahr um über 1.200 Personen (Stand: 31.03.). Für die kommenden Monate ist nun aber mit einem Beschäftigungsrückgang zu rechnen. Nahezu jeder dritte Betrieb möchte Stellen abbauen. Der IHK-Beschäftigungsindikator sinkt gegenüber der Vorumfrage kräftig um 23 auf minus 20 Punkte.