Maschinenbau (Hessen)

Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen des Maschinenbaus in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Rückläufiges Exportgeschäft bei Verlagerung der Dynamik regionaler Auslandsmärkte
Der hessische Maschinenbau ist stark exportabhängig. Über 60 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt die Branche durch Exporte. Damit zählt der Maschinenbau zu den am stärksten vom Auslandsgeschäft abhängigen Branchen in Hessen. So belastet der Auftragsrückgang aus dem Ausland den Maschinenbau in besonderem Maße. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Ausland ist gegenüber dem Jahresanfang nochmals um fünf auf nunmehr minus 26 Punkte gesunken. Insbesondere die Exporte in die EU 27-Staaten verliefen in den ersten Monaten des Jahres 2025 rückläufig. Besonders stark war nach Angaben des VDMA der Rückgang der Exporte nach Frankreich. Zurück gingen auch die Exporte in die USA und China. Positiv entwickelten sich hingegen die Ausfuhren in mehrere Schwellenregionen im Nahen und Mittleren Osten sowie Südostasien. Auch die Exporte nach Afrika und Lateinamerika haben – allerdings auf niedrigem Niveau - zugenommen
Jedes dritte Unternehmen beurteilt Geschäftslage als „schlecht“
Der hessische Maschinenbau spürt zudem die starke Investitionszurückhaltung in den meisten Industriebranchen. Probleme in einzelnen industriellen Kernbranchen in Deutschland wie dem Fahrzeugbau und der Elektrotechnik wirken sich unmittelbar auf die Maschinenbau-Unternehmen aus. So halten zum Beispiel zahlreiche Automobilzulieferer bereits geplante Investitionen zurück. Entsprechen schlecht ist die Stimmung im hessischen Maschinenbau: 29 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage aktuell als „schlecht“; nur 14 Prozent als „gut“ (die übrigen als „befriedigend“). Für die kommenden Monate erwarten lediglich 16 Prozent eine Verbesserung der Geschäftslage, während 28 Prozent eine Verschlechterung befürchten. Der IHK-Geschäftsklimaindex verharrt auf dem sehr niedrigen Niveau von 86 Punkten.
Schwieriges wirtschaftliches Umfeld führt zu Stellenabbau
Aus Sicht der Unternehmen gehen die größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung derzeit nicht nur von der weiteren Entwicklung der Binnennachfrage und der Auslandsnachfrage aus. Zunehmend belasten auch die Arbeitskosten die Branche. 57 Prozent der Betriebe sehen darin derzeit eines der Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Die Bürokratiebelastung wird von den hessischen Maschinenbau-Unternehmen aber noch kritischer gesehen. 74 Prozent sehen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen ein Hauptrisiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich). Daher steht der Bürokratieabbau auch ganz oben auf der Liste der Wünsche an die neue Bundesregierung. Dazu zählen Maßnahmen wie die Abschaffung des Lieferkettengesetzes und Vereinfachungen bei der CO2 --Grenzausgleichsabgabe. Die bestehenden bürokratischen Hürden behindern die internationale Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Maschinenbaus und verhindern dadurch auch Arbeitsplätze. In den kommenden Monaten dürfte die Beschäftigung im Maschinenbau in Hessen deutlich zurückgehen. Gegenüber dem Jahresanfang sinkt der IHK-Beschäftigungsindikator nochmals um fünf auf nunmehr minus 26 Punkte. Der Kostendruck macht sich auch in den Investitionsplanungen bemerkbar. 46 Prozent der Betriebe des hessischen Maschinenbaus geben als Hauptmotiv für ihre Investitionsentscheidungen „Rationalisierungsmaßnahmen“ an (Mehrfachnennungen waren möglich).

Maschinenbau | Hessen | IHK-Indikatoren

IHK-Indikatoren
Jan 2025
(2025-I)
Mai 2025
(2025-II)
Veränderung
Auftragseingänge Inland
-49
-28
+21
Auftragseingänge Ausland
-21
-26
-5
Geschäftslage
-16
-16
+/-0
Geschäftserwartungen
-20
-13
+7
Exporterwartungen
-14
-3
+11
Investitionsvolumen
-29
-10
+19
Beschäftigung
-21
-26
-5

Maschinenbau | Hessen | Diagramme

Maschinenbau | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate


Produktion

Investitions-
volumen

Beschäftigung

Export
sinkend leicht sinkend sinkend leicht sinkend