Weiterentwicklung der Frankfurter Skyline: IHK begrüßt Entwurf des neuen Hochhausentwicklungsplans


7. März 2024
Zu dem in dieser Woche vom Magistrat vorgestellten Entwurf eines neuen Hochhausentwicklungsplans für die Stadt Frankfurt am Main, der unter anderem die Möglichkeit für 14 zusätzliche Hochhausprojekte vorsieht, erklärt Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main: „Die Flächenverfügbarkeit ist und bleibt einer der größten Engpässe in Frankfurt am Main, weswegen die vorhandenen Flächen möglichst effizient zu nutzen sind, etwa durch Hochhäuser. Daher begrüßen wir den vorliegenden Rahmenplan, der, wie bereits in der Vergangenheit, die Grundlage für eine attraktive Weiterentwicklung der identitätsstiftenden und international bekannten Frankfurter Skyline bildet“. 

Der neue Entwicklungsplan setzt nicht nur auf die Fortführung des bestehenden Clusters im Bankenviertel, sondern rückt auch Flächen rund um den Hauptbahnhof, die Europäische Zentralbank (EZB) und den Ostbahnhof in den Fokus. Erstmals liegt ein Schwerpunkt auf nutzungsgemischten Gebäuden, deren Dachgeschosse für die Öffentlichkeit zugänglicher werden sollen. Die Sockelflächen wirken sich durch publikumswirksame Nutzungen aufwertend auf die Umgebung aus, wodurch diese lebendiger gestaltet und neue Wegebeziehungen ermöglicht werden können. Besonders im Fokus stehen dabei die Wallanlagen, die nicht nur zu einer Kulturmeile, sondern auch zu einer Hochhauspromenade entwickelt werden sollen.

„Durch nutzungsgemischte Gebäude können branchenübergreifend neue Gewerbeflächen geschaffen werden, wodurch unsere Innenstadt noch krisenresistenter wird. Die Hochhauspromenade entlang der Wallanlage kann nicht nur das Bankenviertel beleben, sondern auch zu einem neuen touristischen Magneten für Frankfurt werden, wovon die Hotellerie, Gastronomie, der Handel und Kultureinrichtungen gleichermaßen profitieren“, ergänzt Caspar.

Durch weitere Hochhausstandorte im Osten der Stadt wird das Stadtbild rund um den Ostbahnhof aufgewertet, was angesichts des aktuellen Zustands und der unmittelbaren Nähe zur Europäischen Zentralbank für einen internationalen Finanzplatz von großer Bedeutung ist. Caspar hebt positiv hervor, dass der Plan zwei kleinere Hochhausstandorte am nördlichen Ufer des Osthafens vorsieht. Hier sollen "produktive" Hochhäuser entstehen, die hafenaffine Nutzungen in den Erdgeschosszonen vorsehen, während Wohnnutzung darüber untersagt ist, um die produzierenden Hafenbetriebe zu schützen. „Dieses Beispiel verdeutlicht, wie der Hochhausentwicklungsplan auf die jeweiligen Standorte eingeht, damit die neuen Hochhäuser keine negativen Auswirkungen auf die Unternehmen in unmittelbarer Umgebung ausüben.  Dabei sollten bei künftigen Hochhausplanungen von Anfang an Anlieferungszonen auf den jeweiligen Grundstücken mit geplant werden, um den öffentlichen Straßenraum nicht durch den Andienungsverkehr zu blockieren”.

Trotz der durch den Hochhausentwicklungsplan neu geschaffenen Gewerbeflächen besteht in Frankfurt und der Metropolregion weiterhin ein eklatanter Mangel an Wohnflächen für dringend benötigte Fachkräfte sowie an Gewerbeflächen, v.a. für produzierendes Gewerbe und Rechenzentren. Aktuell finden die Unternehmen in der Metropolregion kaum noch Entwicklungsflächen an urbanen und gut an das Verkehrsnetz angeschlossenen Orten. „Dies hat zur Folge, dass Unternehmen mit Expansionswünschen abwandern. Andere Unternehmen, die ihren Standort gerne in die Region verlagern möchten, können häufig keine entsprechenden Flächenangebote gemacht werden. Ganze 85 Prozent der Flächenanfragen in der Region konnten in den letzten Jahren nicht bedient werden. Infolgedessen finden Ansiedlungen häufig an anderer Stelle statt, was die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion gefährdet“, erläutert der IHK-Präsident. 

Ausreichende Flächen seien vorhanden. Knapp 42 Prozent der Flächen der Metropolregion sind derzeit kultiviert in Form landwirtschaftlicher Nutzung. „Eine punktuelle Entwicklung dieser Flächen in Bauland für Wohnen und Gewerbe könnte den Engpass erheblich lindern“, so Caspar abschließend.