Kommunalwahl-Check 2026 in Bad Homburg: Unternehmen brauchen wirtschaftsfreundliche Kommunalpolitik IHK-Präsident Caspar setzt deutliche Signale vor der Wahl 2026


25. November 2025
Mit Blick auf die Kommunalwahl im März 2026 lud die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main am Montagabend sechs Vertreter der im Kreistag des Hochtaunusskreises vertretenen Parteien zu einer Podiumsdiskussion ins Landratsamt des Hochtaunuskreises ein.
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, erläuterte die Anliegen der IHK in der Kommunalpolitik: „Wir wollen, dass die Unternehmen am Heimatstandort weiter investieren und wachsen können. Hierfür haben wir klare Forderungen an die Politik formuliert. Ein zentraler Punkt ist dabei eine gute Verkehrsanbindung auch mit einem leistungsfähigen Personen-Nahverkehr. So ist eine zeitnahe Verbesserung der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit von S-Bahnen und Taunusbahn dringend erforderlich, damit Kunden und Mitarbeiter die Unternehmen in der Region und in Frankfurt erreichen. Dass nun endlich der Spatenstich für den Bau der Verlängerung der U2 von Gonzenheim nach Bad Homburg erfolgt, ist eine gute Nachricht.“
Der IHK-Präsident ergänzt: „Damit Unternehmen wachsen und mehr Wohnungen für Fachkräfte gebaut werden können, braucht es neben der Ausweisung entsprechender Flächen auch eine Beschleunigung der Baugenehmigungsverfahren.“
In Zeiten, in denen die Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften immer weiter abnimmt, ist es für die Wirtschaft von großer Wichtigkeit, dass die Verfahren der Ausländerbehörde des Landkreises gestrafft werden, damit Fach- und Arbeitskräfte ohne lange Wartezeiten ihre Aufenthaltstitel erhalten und den Unternehmen zur Verfügung stehen. Ein Ausbau der Digitalisierung der Verwaltung und die Nutzung von KI-Instrumenten sind dazu obligatorisch. Caspar: „Die baltischen Staaten zeigen, wie Digitalisierung in der Verwaltung umgesetzt werden kann. Kommunen und Kreise sollten sich nicht scheuen, sich dort Lösungen anzuschauen und zu versuchen, sie bei uns anzuwenden.“
Die Kommunen sollen zudem keine neuen kommunalen Steuern einführen und die Gewerbesteuersätze senken. Die derzeit in Frankfurt am Main und Oberursel diskutierte Verpackungsteuer bedeutet mehr Bürokratie und höhere Kosten für die Unternehmen wie auch für die Verwaltung. Statt weitere Bürokratie aufzubauen, sollte die Politik endlich Bürokratie abbauen. Caspar: „Auch die Kommunalpolitik sollte konsequent die Unternehmen bei Regulierungen und Bürokratie entlasten.“
Auf dem Podium stellten sich Steffen Bonk (CDU), Patricia Peveling (Die Grünen), Katrin Hechler (SPD), Ascan Idredi (FDP), Götze Esser (FWG Hochtaunus) und Frank Bücken (AfD) den Fragen der beiden IHK-Geschäftsführerinnen Patricia C. Borna und Valentina Scheu zu den Themen Mobilität, Flächen, Digitalisierung sowie Deregulierung. Die Zuhörer im Publikum hatten die Gelegenheit, eigene Fragen in die Diskussion einzubringen.
Die wirtschaftspolitischen Forderungen der IHK Frankfurt am Main zur Kommunalwahl 2026 finden sich unter: https://www.frankfurt-main.ihk.de/presse/pressemeldungen2025/kampagne-wirtschaft-waehlt-zukunft--6752658