Kommunalwahl-Check 2026 in Hofheim: Unternehmen brauchen wirtschaftsfreundliche Kommunalpolitik IHK-Präsident Caspar setzt deutliche Signale vor der Wahl 2026
21. November 2025
Mit Blick auf die Kommunalwahl im März 2026 lud die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main am Donnerstagabend sechs Vertreter der im Kreistag des Main-Taunus-Kreises vertretenen Parteien zu einer Podiumsdiskussion in die Hofheimer Stadthalle ein.
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, erläuterte die Anliegen der IHK in der Kommunalpolitik: „Wir wollen, dass die Unternehmen am Heimatstandort weiter inverstieren und wachsen können. Hierfür haben wir klare Forderungen an die Politik formuliert. Dazu gehören neue Gewerbeflächen zur Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen sowie die zügige Ausweisung neuer Baugebiete.“ Ein Positivbeispiel seien die Römerwiesen in Hofheim / Marxheim: Dort sollen auf einer etwa 30 Hektar großen Fläche etwa 1.400 Wohneinheiten für circa 3.100 Einwohner entstehen, um neuen Wohnraum für Fach- und Arbeitskräfte zu schaffen.
Der IHK-Präsident weiter: „Um die zunehmende Zahl an Pendlern im Main-Taunus-Kreis künftig aufnehmen zu können, sollte ein kommunen- und kreisübergreifendes Park & Ride Konzept entwickelt und umgesetzt werden. Den Arbeitskräften unserer Unternehmen sollte flächendeckend ein attraktiver Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr geboten werden. Auch sollten die Bearbeitungszeiten in der Ausländerbehörde beschleunigt werden, um die Unternehmen bei der Einstellung ausländischer Fachkräfte zu unterstützen. Nötig ist eine Willkommensbehörde.“
In der Verkehrspolitik sei es essenziell, die Erreichbarkeit der Innenstädte und Einkaufslagen für Kunden und Pendler aber auch für Unternehmen und Lieferanten sicherzustellen und den motorisierten Individualverkehr nicht einseitig einzuschränken.
Die Kommunen sollten zudem keine neuen kommunalen Steuern – wie beispielsweise eine Bettensteuer oder Verpackungsteuer – einführen, denn sie bedeuteten mehr Bürokratie sowie höhere Kosten für die Unternehmen wie auch für die Verwaltung. Caspar: „Auch die Kommunalpolitik sollte konsequent die Unternehmen von unnötigen Regulierungen und Bürokratie entlasten.“
Auf dem Podium stellten sich Dr. Frank Blasch (CDU), Albrecht Kündiger (Die Grünen), Thomas Völker (Die Linke), Elias Shieh (FDP), Dr. Philipp Neuhaus (SPD) sowie Andreas Nickel (FWG Main-Taunus) den Fragen der beiden IHK-Geschäftsführerinnen Patricia C. Borna und Valentina Scheu zu den Themen Mobilität, Flächen, Digitalisierung sowie Bürokratieabbau. Die AfD hatte ihre Teilnahme im Vorfeld der Veranstaltung abgesagt. Die Zuhörer im Publikum hatte die Gelegenheit, eigene Fragen in die Diskussion einzubringen.
Die wirtschaftspolitischen Forderungen der IHK Frankfurt am Main zur Kommunalwahl 2025 finden sich unter: https://www.frankfurt-main.ihk.de/presse/pressemeldungen2025/kampagne-wirtschaft-waehlt-zukunft--6752658
