Bedeutung des Schienenverkehrs immens für Steinbach


5. Dezember 2019
Die Weiterentwicklung aller Verkehrswege, insbesondere des Schienenverkehrs, ist für Steinbach von besonderer Bedeutung. Darüber herrschte Einigkeit zwischen IHK-Präsident Ulrich Caspar und dem Bürgermeister von Steinbach, Steffen Bonk.
„Der Zuzug nach FrankfurtRheinMain, den wir seit Jahren erleben, wird andauern. Das ist gut für unseren Wirtschaftsstandort, weil unsere Unternehmen händeringend geeignete Fachkräfte suchen, um die immer noch gute Auftragslage stemmen zu können. Zunehmend werden aber die Bemühungen der Unternehmen bei der Stellenbesetzung dadurch erschwert, dass wir in der Region rund um Frankfurt zu wenig Wohnraum für die dringend benötigten Fachkräfte haben. Steinbach ist aufgrund seiner zentralen Lage im Herzen FrankfurtRheinMains ein attraktiver Wohnort für unsere Fachkräfte, dessen Verkehrswege aber bereits heute sehr ausgelastet sind. Dies behindert die weitere Entwicklung als Wohn- und Gewerbestandort“, fasst Caspar zusammen.
Die inzwischen beschlossenen Regionaltangente West (RTW) soll nun Steinbach über den Haltepunkt Weißkirchen/Steinbach anbinden. „Dies ist eine gute Nachricht, denn von einer Entlastung der Verkehrswege hängt die weitere Siedlungs- und Gewerbeentwicklung Steinbachs wesentlich ab. Wir brauchen, wollen wir unsere wirtschaftliche Dynamik erhalten, Gewerbeflächen für unsere Unternehmen und Wohnungen für unsere Fachkräfte nahe an deren Arbeitsplätzen – und dafür müssen wir in dieser Region alle an einem Strang ziehen“, so Caspar weiter. Zur Debatte um den angedachten neuen Stadtteil an der A5 auf Frankfurter Stadtgebiet, der in unmittelbarer Nähe zu Steinbach entstehen könnte, äußerte Caspar Verständnis für die Sorge gerade in Steinbach. In der Vergangenheit seien möglicherweise aus Sicht Steinbachs Fehler bei der Stadtentwicklung gemacht worden, aus denen für die aktuellen Planungen aber offenbar Schlüsse gezogen worden seien. Caspar appellierte daher an die Nachbargemeinden, sich vor dem bestehenden Nachfragedruck einer Diskussion um die dringend benötigten Wohnbauflächen nicht zu verschließen.
Bürgermeister Bonk betonte, dass sich Steinbach dieser Entwicklung nicht verschließe, das Gegenteil sei vielmehr der Fall. Seit rund zehn Jahren entstehe in der Stadt neuer zusätzlicher Wohnraum, unter anderem durch Nachverdichtung in den Quartieren. Für den Rathauschef ist dies ein organisches Wachstum, das er beim geplanten Projekt/Gebiet im Frankfurter Nord-Westen vermisst.
Einigkeit besteht zwischen den beiden Gesprächspartnern hinsichtlich der Bedeutung des Schienenverkehrs. Bonk appellierte in diesem Zusammenhang für eine Tarifsenkung für Fahrten zwischen Frankfurt und Steinbach. 4,95 Euro für eine einfache Strecke verhindern die Mobilitätswende, so der Bürgermeister.