Konjunkturumfrage im IHK-Bezirk Frankfurt am Main


4. Februar 2019
Die Stimmung unter den Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main ist weiterhin gut, trübt sich aber zum dritten Mal in Folge leicht ein. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2019. „Der IHK-Geschäftsklimaindex geht im Vergleich zur Vorumfrage um drei Punkte zurück, liegt mit 123 Punkten aber weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt“, fasst Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.
Die beiden Komponenten des Geschäftsklimaindex, die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, verzeichnen eine gegenläufige Entwicklung. Während die derzeitige Geschäftslage besser eingeschätzt wird als im zurückliegenden Herbst, gehen die Erwartungen an die künftige Entwicklung zurück. „Die Unternehmen sehen die regionale Wirtschaft weiterhin in einer sehr guten Verfassung. Nur acht Prozent der Unternehmen berichten von einer schlechten Geschäftslage, 92 Prozent bezeichnen sie als zufriedenstellend oder gut“, so Prof. Dr. Müller. Mit Blick auf die Zukunft ergänzt er: „Die Erwartungen an die zukünftige Geschäftslage trüben sich weiter ein, sind unter dem Strich aber immer noch positiv. Die große Mehrheit der Unternehmen geht von einer Fortsetzung der derzeitigen konjunkturellen Lage aus, aber nur noch 21 Prozent erwarten eine bessere Entwicklung. Vor vier Monaten waren dies noch 25 Prozent“.
Die Beschäftigungs- und Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist auch zum Jahresbeginn hoch. „Starke Investitionsimpulse gehen vor allem vom Kreditgewerbe, der Verkehrsbranche und der Industrie aus. Neben dem Ersatzbedarf stehen Produktinnovationen und Kapazitätsausweitungen im Fokus“, erläutert Prof. Dr. Müller. Auffallend sind die hohen Investitionsabsichten der Kreditinstitute in Produktinnovationen und die der Verkehrsbetriebe in Ersatzbedarf. Hier zeigen sich die Auswirkungen von Digitalisierung und zunehmenden Pendlerströmen.
Die Einstellungsbereitschaft nimmt im Vergleich zur Vorumfrage leicht ab, verliert aber nicht an expansiver Dynamik. „65 Prozent der Unternehmen wollen am aktuellen Personalbestand festhalten, 23 Prozent möchten ihn weiter ausbauen und nur zwölf Prozent planen, ihn zu verringern“, führt Prof. Dr. Müller aus.
52 Prozent der Unternehmen sehen im Fachkräftemangel das größte Risiko für die zukünftige Geschäftsentwicklung, damit wird das Rekordniveau der Vorumfrage erneut erreicht. Auf den zweiten Platz der größten Risiken rückt mit 44 Prozent eine abnehmende Inlandsnachfrage. „Sorge bereiten insbesondere die internationalen Handelsstreitigkeiten, eine mögliche Abkühlung der Weltkonjunktur, der drohende ungeordnete Brexit und die hohe Schuldenquote Italiens“, erklärt Prof. Dr. Müller. Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft spiegeln sich auch in weiter sinkenden Exporterwartungen wider. Fast jedes fünfte Unternehmen rechnet mittlerweile mit einem abnehmenden Exportvolumen. „Dennoch bleibt festzuhalten, dass deutliche Auswirkungen auf die Lage der regionalen Wirtschaft als Ganzes nach wie vor nicht zu erkennen sind“, so Prof. Dr. Müller abschließend.
Zum Hintergrund: Die IHK Frankfurt am Main befragt dreimal jährlich rund 3.000 Mitgliedsunternehmen im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sowie in der Stadt Frankfurt am Main zur aktuellen Lage und ihren Erwartungen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung. Weitere Ergebnisse, auch aus den einzelnen Branchen, sind im Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main erläutert. Er steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.frankfurt-main.ihk.de/konjunkturbericht