Unsicherheiten auf den Weltmärkten machen sich bemerkbar


25. November 2019
„Die Liste der politischen Unsicherheiten, die auch die deutsche Wirtschaft maßgeblich beeinflussen, ist in diesem Jahr nicht kürzer geworden. Die Unternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain bewerten ihre Lage daher etwas schlechter als im Vorjahr. Dennoch überwiegt weiterhin eine positive Einschätzung: 37 Prozent berichten von guten Geschäften, weitere 51 Prozent sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zumindest zufrieden. Nur zwölf Prozent der Unternehmen sind unzufrieden. Durch die anhaltend hohe Einstellungsbereitschaft wächst auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter“, kommentiert Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Ergebnisse der aktuellen Beschäftigungs- und Konjunkturprognose von PERFORM, der Initiative der Wirtschaftskammern der Metropolregion.
Für das laufende Jahr 2019 rechnen die regionalen Wirtschaftskammern mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der Metropolregion FrankfurtRheinMain von 0,7 Prozent. „Das ist bereits ein merklich geringeres Wachstum als noch im Vorjahr prognostiziert und auch im kommenden Jahr dürften die Rahmenbedingungen an den Weltmärkten für die deutsche Wirtschaft weiterhin herausfordernd bleiben. Für das Jahr 2020 erwarten wir deshalb nur ein geringfügig höheres Wachstum von 0,8 Prozent“, so Caspar.
Der Arbeitsmarkt in der Metropolregion FrankfurtRheinMain zeigt sich von allen Widrigkeiten weiterhin unbeeindruckt: Im Jahr 2018 sind in der gesamten Metropolregion FrankfurtRheinMain etwa 58.000 sozialversicherungspflichtige Stellen hinzugekommen. Die Zahl der Beschäftigten stieg 2018 im Vergleich zum Jahr 2017 um 2,4 Prozent und verzeichnete somit im neunten Jahr in Folge einen Anstieg. „Das Wachstum der Beschäftigung wird sich nach Einschätzung der regionalen Wirtschaftskammern zwar fortsetzen, wenngleich deutlich langsamer als bisher. Für das Jahr 2019 wird ein Anstieg um 37.000 Stellen (plus 1,5 Prozent) und für das Jahr 2020 um 17.000 Stellen (plus 0,7 Prozent) erwartet“, kommentiert Caspar.
Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr in vielen Kreisen und kreisfreien Städten der Metropolregion weiter gesunken, nur in einigen sind Anstiege zu verzeichnen. In den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg und Fulda kann mit einer Quote von unter drei Prozent von Vollbeschäftigung gesprochen werden. „Die Suche nach geeigneten Fachkräften bleibt daher eine der größten Herausforderungen. Aktuell geben 51 Prozent der Unternehmen in FrankfurtRheinMain an, dass der Fachkräftemangel ein Risiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung darstellt“, so Caspar.
Damit sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen kann und um weiterhin attraktiv für die benötigten Fachkräfte zu bleiben, plädieren die regionalen Wirtschaftskammern für Investitionen in die Infrastruktur. „Der Wettbewerb der Regionen um die klügsten Köpfe zieht zusehends an. Damit die Region auch weiterhin prosperiert, gilt es, die Verkehrsinfrastruktur auszubauen und die Wohnraumknappheit zu beseitigen. Dazu benötigen wir insbesondere Baulandausweisungen in der Nähe der Arbeitsplätze, damit auch die Routen der Einpendler entlastet werden. Aber auch für Gewerbe und Industrie sollte mehr Bauland bereitgestellt werden, damit die Unternehmen in unserer Region wettbewerbsfähig bleiben und ausreichend Flächen für Gewerbeansiedlungen vorhanden sind“, kommentiert Caspar abschließend.