Wirtschaft sieht Verbesserungsbedarf bei Neuregelung der Parkraumbewirtschaftung


22. Juni 2023
Die geplante Neuregelung der städtischen Parkraumbewirtschaftung in Frankfurt bringt einige Änderungen für die Gewerbetreibenden in der Stadt mit sich. Begrüßenswert ist die Möglichkeit, dass Unternehmen zukünftig nicht mehr nur Gewerbeparkausweise für ein Firmenfahrzeug, sondern für bis zu drei Fahrzeuge bekommen können. Dies wird sicherlich nicht für alle Unternehmen ausreichen, jedoch stellt diese Maßnahme eine spürbare Verbesserung gegenüber der bisherigen Situation vieler Unternehmen dar.
Nicht nachvollziehbar allerdings findet Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Preise für die Gewerbeparkausweise: „Es fehlt an Transparenz, warum der Gewerbeparkausweis für die Unternehmen in der Stadt 50 Euro teurer ist als der regionale Handwerkerparkausweis, der in der gesamten Metropolregion gilt. Mit welcher Begründung werden für das zweite Fahrzeug 561 Euro pro Jahr und für das dritte 767 Euro pro Jahr fällig und wie kommen genau diese Preise zustande, die die Unternehmen in der Stadt gegenüber auswärtigen Unternehmen und Anwohnern benachteiligen?“
Für die einpendelnden Fachkräfte der Unternehmen in Frankfurt am Main bietet die Einführung eines 24-Stunden-Tickets für das Parken eine Verbesserung, allerdings nur, wenn sie außerhalb des Stadtzentrums parken. Da das Ticket im Stadtzentrum (Gebührenzone I) nicht gilt, kommen neben den monatlich rund 240 Euro für die Parktickets noch 49 Euro für das Deutschlandticket hinzu, das für die letzte Etappe bis zum Arbeitsplatz im Zentrum benötigt wird. Diese finanzielle Mehrbelastung macht es für Unternehmen deutlich schwieriger, ihre Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen. Aus Sicht der IHK Frankfurt wäre es zielführender, intensiv in einen Ausbau der Park+Ride-Kapazitäten zu investieren – eine lange bestehende Forderung der IHK, bei der bisher kaum Fortschritt zu erkennen ist.
Caspar appelliert daher an die städtischen Gremien, die starke Ungleichbehandlung zwischen Bewohnern und Gewerbetreibenden sowie Einpendlern zu überdenken und verstärkt auf Angebotsverbesserungen statt auf Repressionen zu setzen. Dies könnte aus seiner Sicht ein Parkticket sein, das sich preislich am Bewohnerparkausweis orientiert, sowie eine starke Initiative Frankfurts für einen verstärkten Ausbau des Park+Ride-Angebotes.