Unternehmer beklagen Park-Regelung in Frankfurt am Main – Dringender Handlungsbedarf

„Wenn wir wegziehen, fehlen der Stadt Millionenbeträge.“
Ein Teil unserer Belegschaft aus der Region FrankfurtRheinMain ist auf ihren Pkw für den Arbeitsweg angewiesen, für sie ist eine ÖPNV-Verbindungen erheblich zeitaufwendiger bzw. erfordert eine Komplettumstellung der Betreuung bzw. eine Verkürzung der Arbeitszeit. Auch fehlt es an Park+Ride-Anlagen mit wettbewerbsfähigen Anbindungen. Eine Gebühr von 2 € pro Stunde ist für uns unverständlich, da tagsüber aufgrund gleichzeitig auspendelnder Anwohner genügend Parkflächen zur Verfügung stehen.
Manuela Vickermann
Chief Operating Officer,
Palladio GmbH,
Frankfurt-Nordend

„Wären wir besser nach Eschborn gezogen“
Nach unserem Umzug von Wiesbaden nach Frankfurt sind wir sehr überrascht, dass Pendler trotz der hohen Parkgebühren keine Alternativen haben, um in die Stadt zu kommen. Kaum Park+Ride-Angebote, keine Parkplatzsteuerung, keine Lösungen für Parkplatz-Sharing. In Eschborn hätten wir damit nicht zu kämpfen.
Andreas Köninger
Vorstand,
SinkaCom AG,
Frankfurt-Westend

„Unternehmen werden für ihre Tätigkeit bestraft“
Die Parksituation für Unternehmer ist an unserem Standort eine Zumutung. Wir sind auf unsere Autos angewiesen und können diese nicht in die Hosentasche stecken. Fast täglich Strafzettel zu bekommen, kann nicht die Lösung sein. Es gibt hier weit und breit keine Parkmöglichkeiten für die Unternehmer und deren Mitarbeiter. Da sollte dringend eine Lösung her. Schließlich sorgen die Unternehmer in Frankfurt auch für das Bestehen von Einnahmen für die Gemeinde. Das sollte nicht bestraft werden.
Angelique Böhme
Inhaberin,
Büro- und Buchhaltungsservice,
Frankfurt-Bornheim

„Unsere Mitarbeiter kommen nicht aus Spaß mit dem Auto“
Unsere Mitarbeiter kommen aus der gesamten Region und können daher nicht einfach auf die Öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. Wir verstehen nicht, warum das Parken nur den Anwohnern der Stadt möglich sein soll. Ohne die Einpendler, die in unseren Geschäften arbeiten, könnten die Frankfurter nicht mehr einkaufen.
In Bornheim gibt es viele Parkflächen, die tagsüber von Pendlern und ab abends wieder von Einwohnern genutzt werden können. Außerdem brauchen wir auch für die Anlieferung unserer Waren die Möglichkeit, unsere Fahrzeuge in Bornheim abzustellen.
Alina Marouani
Inhaberin,
La Safia – Rumänische Lebensmittel,
Frankfurt-Bornheim

IHK Frankfurt am Main fordert praktikable Regelungen
Die IHK Frankfurt am Main fordert die Stadt Frankfurt auf, die Missstände bei der Parkraumbewirtschaftung zu beheben. Vorbild könnte das Münchener Modell zur Nutzung von Gewerbeparkausweisen sein.
Unsere Forderungen:
  • Abschaffung der großflächigen Beklebung von Fahrzeugen („Branding“) als Voraussetzung von Gewerbeparkausweis und Handwerkerparkausweis
  • Beantragung mehrerer Gewerbeparkausweise pro Unternehmen bei Bedarf
  • Orientierung des Kostenrahmens am Münchener Modell
  • Übertragbarkeit des Gewerbeparkausweises: Nutzung auch von privat zugelassenen Fahrzeugen für Soloselbstständige und Beschäftigte der Unternehmen
  • Angleichung der Genehmigungspraxis für den Handwerkerparkausweis in der Region FrankfurtRheinMain
  • Gezielter Ausbau von Park+Ride-Kapazitäten in Frankfurt am Main
  • Berücksichtigung der Parkraumbewirtschaftung in einem Masterplan Mobilität und Verkehr in Frankfurt