Arbeitslosigkeit im vierten Quartal und im Jahr 2024: Regionale Trends und strukturelle Herausforderungen
IHK-Bewertung
Die Arbeitsmarktentwicklung im IHK-Bezirk im Jahr 2024 zeigt sowohl positive als auch negative Aspekte. Dabei wird die Situation durch regionale Unterschiede und die allgemeine konjunkturelle Lage geprägt.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen aus dem IHK-Bezirk:
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Arbeitslosigkeit 2024 (Q4) |
Arbeitslosenquote¹ 2024 (Q4) in Prozent |
Durchschnittliche Arbeitslosenquote |
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Okt | Nov | Dez | Okt | Nov | Dez | Q4 | Jahr 24 | |
FFM | 28.608 | 28.517 | 28.495 | 6,5 | 6,5 | 6,5 | 6,5 | 6,5 |
HTK | 5.550 | 5.395 | 5.388 | 4,5 | 4,4 | 4,3 | 4,4 | 4,5 |
MTK | 7.309 | 7.086 | 6.927 | 5,4 | 5,3 | 5,1 | 5,3 | 5,3 |
IHK-Bezirk | 41.467 | 40.998 | 40.810 | 5,9 | 5,9 | 5,8 | 5,9 | 5,9 |
Arbeitslosigkeit Vorjahresmonat |
Prozentuale Veränderung (Stand Dez 2024) zum |
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Dez 23 | Quartalsbeginn | Vorjahresmonat | |
FFM | 25.601 | -0,4 | 11,3 |
HTK | 5.259 | -2,9 | 2,5 |
MTK | 6.889 | -5,2 | 0,6 |
IHK-Bezirk | 37.749 | -1,6 | 8,1 |
¹ bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Bundesweite Jahresentwicklung 2024
Im Jahresdurchschnitt 2024 waren in Deutschland 2,787 Millionen Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Zunahme von 178 Tausend Personen (plus 6,8 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2023. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 5,7 Prozent im Jahr 2023 auf 6,0 Prozent. Besonders betroffen war die Langzeitarbeitslosigkeit: Mit 972 Tausend Personen lag diese um 66 Tausend über dem Vorjahreswert.
Im Jahresdurchschnitt 2024 waren in Deutschland 2,787 Millionen Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Zunahme von 178 Tausend Personen (plus 6,8 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2023. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 5,7 Prozent im Jahr 2023 auf 6,0 Prozent. Besonders betroffen war die Langzeitarbeitslosigkeit: Mit 972 Tausend Personen lag diese um 66 Tausend über dem Vorjahreswert.
Jahresentwicklung 2024 im IHK-Bezirk
Im IHK-Bezirk betrug die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Jahr 2024 5,9 Prozent und lag damit unter dem Bundesdurchschnitt. Im vierten Quartal blieb die Quote zunächst stabil bei 5,9 Prozent (Oktober und November) und sank im Dezember leicht auf 5,8 Prozent. Zum Jahresende waren im IHK-Bezirk 40,8 Tausend Personen arbeitslos gemeldet – ein Anstieg um 8,1 Prozent im Vergleich zu den knapp 37,7 Tausend Arbeitslosen im Dezember 2023.
Im IHK-Bezirk betrug die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Jahr 2024 5,9 Prozent und lag damit unter dem Bundesdurchschnitt. Im vierten Quartal blieb die Quote zunächst stabil bei 5,9 Prozent (Oktober und November) und sank im Dezember leicht auf 5,8 Prozent. Zum Jahresende waren im IHK-Bezirk 40,8 Tausend Personen arbeitslos gemeldet – ein Anstieg um 8,1 Prozent im Vergleich zu den knapp 37,7 Tausend Arbeitslosen im Dezember 2023.
Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk von Oktober bis Dezember 2024 ist eine sinkende Arbeitslosenquote zu verzeichnen: Von Beginn des vierten Quartals bis Dezember 2024 sank die Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk leicht von 5,9 auf 5,8 Prozent. Dabei gab es regionale Unterschiede: Während die Arbeitslosenzahlen in Frankfurt am Main nur geringfügig von 28,6 Tausend auf 28,5 Tausend (minus 0,4 Prozent) von Oktober bis Dezember 2024 sanken, waren die Rückgänge im Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis deutlicher: Im Hochtaunuskreis fiel die Arbeitslosenzahl von 5,6 Tausend auf 5,4 Tausend (minus 2,9 Prozent), und im Main-Taunus-Kreis war der Rückgang mit 7,3 Tausend auf 6,9 Tausend (minus 5,2 Prozent) am stärksten.
Insgesamt lässt die wirtschaftliche Entwicklung im IHK-Bezirk die alte Dynamik vermissen. Die Konjunkturbefragung der IHK Frankfurt am Main unterstreicht dies: Die Zeichen für die Gesamtwirtschaft stehen derzeit auf Stagnation, wenn auch zuletzt mit leichten Verbesserungen der aktuellen Lage und der Erwartungen an die kommenden Monate. Von echten guten Werten ist die Wirtschaft derzeit allerdings noch weit entfernt. Auch die Beschäftigungsplanungen für den IHK-Bezirk fallen entsprechend zurückhaltend aus. Nach den größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung gefragt, liegen der Fachkräftemangel mit 46 Prozent an Rückmeldungen der Unternehmen auf Platz drei der größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Noch stärker gewichteten die befragten Unternehmen die die Risiken „Inlandsnachfrage“ (56 Prozent) und „Wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“ (53 Prozent).
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Frankfurt am Main: Hohe Arbeitslosigkeit trotz Beschäftigungswachstums
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Frankfurt am Main lag 2024 bei 6,5 Prozent. Im Dezember 2024 waren knapp 28,5 Tausend Personen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 11,3 Prozent gegenüber Dezember 2023 (rund 25,6 Tausend Personen) entspricht. Im Monatsvergleich des vierten Quartals 2024 sank die Arbeitslosenquote leicht um minus 0,4 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Frankfurt am Main lag 2024 bei 6,5 Prozent. Im Dezember 2024 waren knapp 28,5 Tausend Personen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 11,3 Prozent gegenüber Dezember 2023 (rund 25,6 Tausend Personen) entspricht. Im Monatsvergleich des vierten Quartals 2024 sank die Arbeitslosenquote leicht um minus 0,4 Prozent.
Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Jahr 2024. Zum Stichtag 30. April 2024 waren in Frankfurt 639.817 Personen beschäftigt – 13.121 mehr (plus 2,1 Prozent) als im Vorjahr. Zudem ging die Zahl der gemeldeten offenen Stellen zurück: Seit Jahresbeginn sind insgesamt 21.069 Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit für die Stadt Frankfurt eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 5.436 oder 21 Prozent.
Die Jahresbilanz des Arbeitsmarktes in Frankfurt am Main zeichnet damit ein ambivalentes Bild. Trotz eines Rekordhochs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, das durch den Zuzug hochqualifizierter Fachkräfte gestützt wird, bleibt die Situation für viele Arbeitsuchende schwierig. Besonders herausfordernd ist die Situation für Langzeitarbeitslose, deren Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit weiter gestiegen ist. Gleichzeitig ist die Zahl offener Stellen rückläufig, was auf eine nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt hinweist.
Die Bundesagentur für Arbeit betont, dass das Beschäftigungswachstum nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen erreicht. Qualifikationslücken zu schließen und geringqualifizierte Arbeitsuchende durch Weiterbildung sowie Zusammenarbeit mit Unternehmen besser zu integrieren, bleibe auch für das Jahr 2025 eine zentrale Aufgabe. In diesem Kontext unterstützt auch die IHK ihre Mitgliedsunternehmen weiterhin mit diversen Dienstleistungen.
Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis: Positive Signale im vierten Quartal 2024 erkennbar
Die Arbeitsmarktentwicklung in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus fiel vergleichsweise positiver aus: Die durchschnittlichen Arbeitslosenquoten lagen 2024 bei 4,5 Prozent (Hochtaunus) und 5,3 Prozent (Main-Taunus). Zum Jahresende waren im Hochtaunuskreis knapp 5,4 Tausend Personen und im Main-Taunus-Kreis knapp 6,9 Tausend Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von 2,5 Prozent (Hochtaunus) bzw. 0,6 Prozent (Main-Taunus) im Vergleich zum Jahr 2023.
Die Arbeitsmarktentwicklung in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus fiel vergleichsweise positiver aus: Die durchschnittlichen Arbeitslosenquoten lagen 2024 bei 4,5 Prozent (Hochtaunus) und 5,3 Prozent (Main-Taunus). Zum Jahresende waren im Hochtaunuskreis knapp 5,4 Tausend Personen und im Main-Taunus-Kreis knapp 6,9 Tausend Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von 2,5 Prozent (Hochtaunus) bzw. 0,6 Prozent (Main-Taunus) im Vergleich zum Jahr 2023.
Trotz fallender Tendenz der Arbeitslosenquoten in den Landkreisen bestehen laut der Bundesagentur für Arbeit weiterhin strukturelle Probleme: Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund und ältere Arbeitnehmende sind besonders betroffen und stellen einen großen Teil der Arbeitslosen dar. Obwohl in den Bereichen Lagerwirtschaft, Verkauf und Büro weiterhin eine relativ dynamische Beschäftigungsentwicklung zu beobachten ist, wird die Gesamtentwicklung durch die schwache Konjunktur gebremst. Die Zunahme der Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Programmen und Weiterbildungen verdeutlicht laut Bundesagentur für Arbeit die Notwendigkeit, Qualifikationen – insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung – anzupassen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Arbeitskräfte auch 2025 zu gewährleisten.
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